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Schweizer Filmpreis 2023: Ruth Waldburger erhält den Ehrenpreis
Ruth Waldburger, eine der prägendsten Filmproduzentinnen der Schweiz, wird mit dem Ehrenpreis des Schweizer Filmpreises 2023 ausgezeichnet. Sie erhält die Auszeichnung im Rahmen der Verleihung des Schweizer Filmpreises am Freitag, 24. März 2023, im Bâtiment des Forces Motrices in Genf, von Bundespräsident Alain Berset.
Ruth Waldburger wuchs in Arosa und Herisau auf. Mitte der 1970er-Jahre begann sie ihre Karriere als Produktionsassistentin der Fernsehsendung «Kassensturz» des Schweizer Fernsehen. Ab Ende desselben Jahrzehnts machte sie sich einen Namen als engagierte Aufnahmeleiterin bei vielen Schweizer Filmen der neuen Filmemacher-Generation. Schon damals legte sie den Grundstein für die Zusammenarbeit mit Filmautorinnen und Filmautoren aus der französischsprachigen Schweiz, so zum Beispiel für jene mit Alain Tanner. 1982 wechselte sie vom Set in die Produzentinnen-Arbeit und wurde Mitinhaberin der Produktionsfirma «Xanadu Film». Zusammen mit anderen jungen Produzentinnen und Produzenten realisierte sie in den Jahren darauf etliche Filme von einheimischen und internationalen neuen Talenten.
Ab 1988 begann sie als Inhaberin der neu gegründeten Produktionsfirma «Vega Film» eine enge Zusammenarbeit mit Jean-Luc Godard und realisierte mit ihm elf Filme. Kurz darauf produzierte sie den Erstlingsfilm des US-Regisseurs Tom Dicillo, «Johnny Suede», mit dem heutigen Hollywoodstar Brad Pitt in einer seiner ersten Hauptrollen. Der Film erhielt den «Pardo d’oro» des Locarno Film Festival, und auch weitere von Waldburger produzierte Filme wurden immer wieder an internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. Auf diese Weise etablierte sie sich innert kurzer Zeit als wichtigste Schweizer Produzentin im europäischen Raum und arbeitete von da an mit namhaften internationalen Filmemacherinnen und Filmemachern zusammen. Auch in der Schweiz blieb sie aktiv. So brachte sie etwa in den 1990er-Jahren für das Schweizer Fernsehen die Fernsehserie «Die Direktorin» heraus.
Ruth Waldburgers Schaffen ist so dicht wie erfolgreich. So hat etwa der Film «L’enfant d’en haut» von Ursula Meier 2012 an der Berlinale einen Silbernen Bären erhalten, «Schwesterlein» von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond wurde 2020 mit fünf Schweizer Filmpreisen ausgezeichnet und die Koproduktion «Tides» von Tim Fehlbaum erhielt vier Preise beim Deutschen Filmpreis 2021. Die Weltpremiere ihres neuesten Films «Let Her Kill You» (Regie: Jérôme Dassier) ist für Frühling 2023 geplant.
Darüber hinaus war und ist Ruth Waldburger filmpolitisch aktiv. So gründete sie zusammen mit anderen Produzentinnen und Filmemachern den Verband «GARP – Gruppe Autor:innen, Regisseur:innen, Produzent:innen», der 2001 am Filmfestival in Locarno mit dem «Dîner Politique» einen äusserst einflussreichen gemeinsamen Anlass von Politik und Film begründete.
Mit diesem Preis ehrt der Bund eine Filmschaffende, die Menschen zusammenbringt und sich seit Beginn ihrer grossartigen Karriere für den Schweizer Film einsetzt.
Preisverleihung
Die Verleihung des Schweizer Filmpreis in 13 Kategorien findet am Freitag, 24. März 2023, im Bâtiment des Forces Motrices in Genf statt. Die Ehrung des Schweizer Filmschaffens wird vom BAK in Partnerschaft mit der SRG SSR und der Association «Quartz» Genève Zürich und in Zusammenarbeit mit Swiss Films, der Schweizer Filmakademie und den Solothurner Filmtagen organisiert.
Der Schweizer Filmpreis 2023 wird von den Unternehmenseinheiten der SRG SSR voraussichtlich wie folgt ausgestrahlt:
RTS 2: 19:30
SRF Info: 20:00
RSI 2: 19:30
Weitere Informationen zur Preisverleihung folgen auf www.quartz.ch.
Woche der Nominierten
Vom 20. bis 26. März 2023 werden die für den Schweizer Filmpreis nominierten Filme im Rahmen des von der Association «Quartz» Genève Zürich organisierten Programms «Woche der Nominierten» in den Cinémas du Grütli in Genf und im Filmpodium Zürich gezeigt. Weitere Informationen dazu folgen auf www.quartz.ch.
Der Schweizer Filmpreis auf Social Media
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