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Mehrere Verletzte bei Anti-Regierungsdemonstrationen

Bei den Anti-Regierungsprotesten in Prishtina sind mehrere Polizisten verletzt worden, ein gepanzertes Fahrzeug wurde verbrannt. Die Polizei verhaftete mehrere Demonstranten. Die Opposition kündigt neue Proteste an. Eine Gruppe von oppositionellen Demontranstranten lieferte sich am Samstag Strassenschlachten mit der Polizei. Die Demonstration sollte freidlich verlaufen; die Demonstranten forderterten den Rücktritt der Regierung Mustafa. Bei der gewaltsamen […]

Bei den Anti-Regierungsprotesten in Prishtina sind mehrere Polizisten verletzt worden, ein gepanzertes Fahrzeug wurde verbrannt. Die Polizei verhaftete mehrere Demonstranten. Die Opposition kündigt neue Proteste an.

Eine Gruppe von oppositionellen Demontranstranten lieferte sich am Samstag Strassenschlachten mit der Polizei. Die Demonstration sollte freidlich verlaufen; die Demonstranten forderterten den Rücktritt der Regierung Mustafa. Bei der gewaltsamen Ausseinandersetzungen wurden mehrere Polizisten verletzt, ein gepantzentes Fahrzeug durch Molotos-Coctails verbrannt und mehrere Demonstranten verhaftet.

Die Proteste richten sich gegen das Abkommen mit Serbien zur Gründung des Bundes von Gemeinden mit serbischer Mehrheit und gegen das Abkommen mit Montenegro zur Demarkation der Grenzlinie. Nachdem das Verfassungsgericht feststellte, dass das Abkommen mit Serbien in mehreren Fällen verfassungswidrig ist, fordert die Opposition nun den Rücktritt der Regierung.
Einige Demonstranten warfen mit Molotow-Coctails auf das Regierungsgebäude, Teile davon standen in Flammen. Die Einsatzkräfte der Polizei setzten Tränengas ein. Die Strassenschlachten dauerten bis in den Abend.

14 Verletzte

Der Sprecher der Polizei von Kosova, Baki Kelani, sagte, bei der Demonstration hätten 8 Tausend Menschen teilgenommen. Die Opposition sagt, es seien 100 Tausend Menschen gewesen. Unabhängig dieser wiedersprüchlichen Angaben, war die Demonstration von Samstag dei grösste, die je von der Opposition organisiert worden ist.

Laut Aussagen von Baki Kelani sind 10 Polizisten, 2 Zivilisten und 2 Journalisten verletzt worden. Die Polizei hat 24 Demonstranten verhaftet.

In einem Posting in ihrem Facebook-Account verurteilte Staatspräsidentin Jahjaga die gewaltsamen Akte von Oppositionsanhängern.

EU zeigt sich besorgt

“Die EU verurteilt die Anwendung von Gewalt und die Zerstörung des öffentlichen Eigentums. Wir bedauern, dass die Demonstration der Opposition in Gewalt mündete”, heisst es in einer Erklärung des EU-Büros in Prishtina.

Die drei Oppositionsparteien Lëvizja Vetëvendosje!, AAK, und NISMA, die die Demonstration organisiert hatten, dankten in eier gemeinsamen Erklärung den Bürgern von Kosova für die massive Teilnahme an den Anti-Regierungsprotesten.

“Die Wut, die die Menschen bei den Ausseinandersetzungen mit der Polizei zum Ausdruck bringen, ist die Folge der Politik von Isa Mustafa, der mit aller Macht die Assoziation von Gemeinden mit serbischer Mehrheit gründen und sein politisches Überleben sichern will. Wir äussern unser Bedauern für jeden Zwischenfall, halten aber fest, dass der Hauptgrund für diese Zwischenfälle darin liegt, dass die Regierung überhaupt nicht gewillt ist, zu reflektieren, angesichts diesen massiven Widerstandes der Bürger gegen die schädlichen Abkommen für unser Land”. Die Opposition kündigte neue Proteste an.

Auch Schweizer Flaggen bei den Protesten

Der Sicherheitsrat von Kosova verurteilte die Eskalation der Proteste der Opposition. “Der Sicherheitsrat fordert von den oppositionellen Parteien, von Szenarien der Gewalt abzusehen, mit dem sie die institutionelle und verfassungsmässige Ordnung brechen will”, heisst es in der Erklärung.

Der Sicheritsrat fordert von den Organisatoren, mit den Institutionen des Staates zusammenzuarbeiten, um die Verantwortlichen für die Gewalt zu identifizieren.

Bei der Demonstration konnte man auch einige Flaggen von befreundeten Staaten sehen, unter anderem auch eine grosse Schweizer Flagge. Medien berichten, dass es Diasporakosovaren aus der Schweiz waren, die extra für die Proteste nach Kosova geflogen waren.