Die Schweiz-Albaner und die Wahlen 2015
Etrit Hasler: Ich vertrete die Schwachen und Schutzlosen
Ein Interview mit dem Nationalratskandidaten Etrit Hasler, St. Galler Kantonsrat, der in der Grossen Kammer in Bern neue Herausforderungen sucht

Auf niemanden passt die Bezeichnung Schweizer-Albaner, albanisch Zvicerano-Shqiptar, besser als auf den Kandidaten der SP, Etrit Hasler. Der Politiker mit Schweizer Mutter und albanischem Vater ist bei Schweizern bekannt als „Halbaner“, dem es gelang, einen Sitz im St. Galler Kantonsparlament zu erobern, auch dank albanischer Stimmen. Im Gespräch mit albinfo.ch spricht Hasler über die Bedeutung von Wahlen, Wahlkampagnen und den politischen Versprechen und Engagements in deren Zusammenhang.
Albinfo.ch: Wie wichtig sind diese Wahlen für Sie, wie ernst nehmen Sie ihre Kandidatur um einen Sitz im Nationalrat?
Hasler: Die Wahlen sind mir sehr wichtig – das Resultat wird die Zukunft der Schweiz weit über die nächsten vier Jahre hinaus prägen und wird die Antwort auf die Frage geben, was für eine Schweiz die Bevölkerung will: Eine international vernetzte, offene, moderne Schweiz mit Wohlstand für alle oder einen isolierten Schurkenstaat, mit mittelalterlichen Moralvorstellungen und finanziert mit dem Fluchtgeld von Dikatoren und Wirtschaftsbetrügern? Um nichts weniger als das geht es bei den Wahlen in diesem Jahr.
Albinfo.ch: Was sind Ihre Verpflichtungen gegenüber den Wählern, was bieten sie als Austausch für die Stimmen, warum sollte ich Sie wählen?
Hasler: Ich vertrete seit bald 12 Jahren die Schwachen und Rechtlosen im St.Galler Stadtparlament und im St.Galler Kantonsrat. Ich verspreche, dieses Engagement im Nationalrat fortzusetzen – für die Migrantinnen und Migranten, für diejenigen, denen der Lohn nicht zum Leben reicht und für diejenigen, die sich nicht selber wehren können.
Albinfo.ch: Gibt es ein No-Go für Sie als Politiker? Etwas, worüber Sie als Politiker nicht verhandeln. Was sind Ihre unerschütterlichen Prinzipien?
Hasler: Mein Glaube daran, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben, ist unerschütterlich: Ich werde niemals der Sonderbehandlung einer einzelnen Gruppe von Menschen zustimmen, wenn dies ihre Grundrechte beschneidet, bloss weil eine Mehrheit dies verlangt. So bin ich erbitterter Gegner eines Kopftuchverbots an Schulen oder im öffentlichen Raum und und befürworte das Recht auf Ehe und Adoption durch Homosexuelle. Ebenso wehre ich mich dagegen, dass Menschen Wohnungen oder Arbeitsstellen verweigert werden, bloss weil sie einen “falschen” Namen oder eine andere Hautfarbe haben.
Albinfo.ch: So sehr man auch hofft, dass Sie diese Wahlen gewinnen: Wir wissen, dass Dutzende Kandidaten einen Sitz im Nationalrat in Bern erlangen wollen. Der Kanton St. Gallen kann aber nur 12 schicken und ihre Partei, die SP, konnte bislang nur 2 Sitze davon für sich beanspruchen.
Hasler: Der Kanton St.Gallen ist ein kurioser Spezialfall: Wir gelten als einer der ländlichsten Kantone überhaupt.
Insofern ist es nicht unrealistisch, dass die SP einen dritten Sitz erobern kann – nicht zuletzt, um dem Rest der Schweiz zu zeigen, dass es in St.Gallen mehr gibt als eine SVP mit teils rechtsextremen Positionen.
Für die Schwachen und Rechtlosen
Ich vertrete seit bald 12 Jahren die Schwachen und Rechtlosen im St.Galler Stadtparlament und im St.Galler Kantonsrat. Ich verspreche, dieses Engagement im Nationalrat fortzusetzen – für die Migrantinnen und Migranten, für diejenigen, denen der Lohn nicht zum Leben reicht und für diejenigen, die sich nicht selber wehren können.
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