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Ensemble “Shqiponja”: Tanz, Identität und albanischer Stolz in der Schweiz
"Intégrez-vous avec dignité, éduquez-vous et construisez votre avenir, mais n’oubliez jamais vos racines"

Im Herzen der Schweiz bewahrt eine Gruppe junger Albaner der zweiten Generation mit Hingabe und Leidenschaft das kulturelle Erbe ihrer Vorfahren durch den traditionellen Tanz. Das Ensemble “Shqiponja”, das 2022 von den Schwestern Barbara und Denisa neu gegründet wurde, ist mehr als nur eine Künstlergruppe es ist eine Mission, die albanische Kultur in der Diaspora sichtbar und lebendig zu machen. In diesem Interview entdecken wir die Geschichte, die Vision, die Herausforderungen und die Erfolge dieses Ensembles, das junge Albanerinnen und Albaner in der Schweiz inspiriert.
Interview mit Denisa Merturi, Präsidentin des Ensembles “Shqiponja”
Albinfo.ch: Wann und wie wurde das Ensemble ” Shqiponja” gegründet?
Denisa Merturi: Das Ensemble “Shqiponja” wurde vor einigen Jahren gegründet, konnte sich jedoch leider nicht lange halten. Ich selbst war in den Jahren 2013/2014 Mitglied der Gruppe eine Zeit, in der ich schöne Momente durch den Tanz und die Pflege unserer Kultur erlebt habe. Danach löste sich die Gruppe auf.
Acht Jahre später, nachdem meine Schwester Barbara und ich unser Wirtschaftsstudium erfolgreich abgeschlossen hatten und mehr Freizeit zur Verfügung stand, beschlossen wir, zu unserer gemeinsamen Leidenschaft dem Tanz zurückzukehren. Mit viel Hingabe und Liebe zur Tradition haben wir im November 2022 das Ensemble “Shqiponja” neu gegründet, mit dem Ziel, unser kulturelles Erbe durch den albanischen Volkstanz zu bewahren und zu fördern.
Albinfo.ch: Was ist die Mission und Vision eures Ensembles?
Mission: Die Traditionen der albanischen Tänze bewahren, fördern und mit Stolz wiederbeleben, indem wir sie mit der Energie, Kreativität und dem Geist der jungen Generation auf die Bühne bringen.
Vision: Ein inspirierendes Ensemble für alle jungen Albanerinnen und Albaner zu werden, das zeigt, dass unsere traditionelle Kultur mit Stolz bewahrt und gleichzeitig der heutigen Zeit angepasst werden kann.
Albinfo.ch: Welche Rolle spielt das Ensemble bei der Bewahrung und Förderung der albanischen Kultur in der Schweiz?
Denisa Merturi: Das Ensemble dient als Brücke zwischen den Generationen und als Ort der Identität, wo sich junge Menschen sowohl ihrer Herkunft bewusst und stolz fühlen als auch in die Schweizer Gesellschaft integriert sind. Durch unsere Teilnahme an verschiedenen kulturellen Veranstaltungen machen wir die albanische Kultur sichtbar und in einer multikulturellen Gesellschaft geschätzt.
Albinfo.ch: Welche sind die wichtigsten Aktivitäten oder öffentlichen Auftritte, die ihr bisher durchgeführt habt?
Unsere bedeutendsten Auftritte fanden bei Kultur- und Quartierfesten in der Schweiz statt. Dort haben wir unsere traditionellen Tänze, Trachten und albanischen Speisen präsentiert und dem internationalen Publikum ein umfassendes Kulturerlebnis geboten.
Albinfo.ch: Wie viele Mitglieder hat das Ensemble und welche Altersgruppen sind vertreten?
Denisa Merturi: Zurzeit haben wir etwa 30 Mitglieder im Alter zwischen 14 und 31 Jahren.
Albinfo.ch: Wie bindet ihr die albanische Jugend in eure kulturellen Aktivitäten ein?
Denisa Merturi: Die Jugend steht im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Sie engagiert sich nicht nur bei Proben und Auftritten, sondern auch bei der Organisation von Veranstaltungen und der Förderung unserer Kultur über soziale Medien wie Instagram und TikTok.
Albinfo.ch: Was sind die größten Herausforderungen bei der Bewahrung der Tradition in der Diaspora?
Denisa Merturi: Eine Herausforderung ist es, Sprache, Tänze und albanische Bräuche in einem fremden Umfeld lebendig zu halten. Das erfordert viel Engagement, doch genau das macht unsere Arbeit so wertvoll. Die Tradition gibt uns Identität, Standhaftigkeit und Stolz.
Albinfo.ch: Auf welche Erfolge sind Sie als Ensemble am meisten stolz?
Denisa Merturi: Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit mit DJ UKAY und unseren Auftritt beim Alba Festival, wo wir die traditionellen albanischen Tänze mit den modernen Beats der House-Musik verbunden haben.
Albinfo.ch: Arbeiten Sie mit anderen albanischen Ensembles oder Organisationen in der Schweiz oder darüber hinaus zusammen?
Denisa Merturi: Ja. Wir arbeiten eng mit der albanischen katholischen Mission in Luzern und Prof. Dr. Don Anton Uka zusammen. Unser Choreograf ist Arsim Berisha vom Künstlerstudio “Fenix”. Außerdem haben wir Unterstützung und Kooperation von Vereinen wie “Freundschaft Sursee” und “Mutter Teresa” sowie von Ensembles wie “Arbëresha” Sirnach und dem Verein “Gjergj Kastrioti”.
Albinfo.ch: Wie sehen Sie die Zukunft des Ensembles “Shqiponja” in der Schweiz und Ihre Rolle in der Gemeinschaft?
Denisa Merturi: Die Zukunft von “Shqiponja” hängt mit der Einbindung und Stärkung der Jugend zusammen. Wir streben danach, zu wachsen, die Tradition durch kreative und moderne Formen zu bewahren und Räume zu schaffen, in denen sich die Jugendlichen stolz auf ihre Herkunft fühlen.
Albinfo.ch: Welche Botschaft möchten Sie den jungen Albanern vermitteln, die Kultur und nationale Identität in der Diaspora lebendig halten wollen?
Denisa Merturi: Unsere Botschaft lautet: Integriert euch mit Würde, bildet euch und baut eure Zukunft auf, aber vergesst niemals eure Wurzeln. Haltet die Sprache, die Tänze, die Musik und die albanischen Werte lebendig sie sind unser wertvollster Schatz in jeder Ecke der Welt.
Eine Brücke zwischen den Generationen
Das Ensemble dient als Brücke zwischen den Generationen und als Raum der Identität, in dem sich die Jugendlichen stolz auf ihre Herkunft fühlen und gleichzeitig in die Schweizer Gesellschaft integriert sind. Durch unsere Teilnahme an verschiedenen kulturellen Veranstaltungen machen wir die albanische Kultur sichtbar und in einer multikulturellen Gesellschaft geschätzt.
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