Integration
Die junge Republik ist auch das Kind seiner Bürgerinnen und Bürger
Deshalb werden wir uns auch weiterhin in der Schweiz gemeinsam mit der Diaspora engagieren: Damit der Kosova so schnell wie möglich vollwertiger Teil der internationalen Gemeinschaft wird

Am 17. Februar feiert die Republik Kosova ihren 14. Geburtstag. Unsere Kinder zuhause sind zwar erst drei und sechs Jahre alt, aber ich habe mir bereits sagen lassen, dass Kinder im Alter von 14 Jahren nicht die einfachsten sind. Der Kosova ist einerseits das jugendliche Kind von einschneidenden Ereignissen der Weltgeschichte sowie einem brutalen Krieg. Die daraus entstandenen Narben sind bis heute nicht geheilt, Gerechtigkeit kaum oder nur unvollständig hergestellt. Die junge Republik ist andererseits aber auch das Kind seiner Bürgerinnen und Bürger. Dies ist es, was mich beeindruckt: Mit welchem Einsatz und welcher Überzeugung sich zehntausende von Kosovarinnen und Kosovaren im Land und aus der Diaspora jeden Tag für die Stärkung der Selbstbestimmung und der sozialen Gerechtigkeit einsetzen, auch wenn die Zeichen nicht immer ermutigend sind.
Persönlich bin ich überzeugt, dass die Zeiten vorbei sein müssen, in denen die internationale Gemeinschaft dem Kosova erklärt, was er zu tun oder zu lassen habe. Die Beziehung der europäischen Länder zum Kosova muss sich dringend verändern, sie hat bis heute keine Augenhöhe erreicht. Deshalb werden wir uns auch weiterhin in der Schweiz gemeinsam mit der Diaspora engagieren: Damit der Kosova so schnell wie möglich vollwertiger Teil der internationalen Gemeinschaft wird, damit sich der Weg nach Europa endlich wieder öffnet, damit der noch immer junge Staat jene Ressourcen erhält, die er braucht um Gerechtigkeit und eine Zukunft für alle zu schaffen.
Diese Arbeit muss aber auch mit der Erledigung innenpolitischer Aufgaben einhergehen, da braucht es Ehrlichkeit: Die Republik muss den Kampf gegen Willkür, Korruption, Straflosigkeit und ineffiziente Strukturen in Verwaltung und Wirtschaft ohne Tabus angehen. Wie wichtig das ist, zeigen die offensichtlichen Schwierigkeiten dieser Tage. Diesen Willen haben die beiden starken Figuren der jungen politischen Generation in Kosova, Albin Kurti und Vjosa Osmani, bisher immer wieder beteuert und auch unter Beweis gestellt. Das macht mir persönlich viel Hoffnung auf die nächsten 14 Jahre. Packen wir es an!
- Cédric Wermuth, Nationalrat, Co-Präsident der SP Schweiz, Co-Präsident der Parlamentarischen Gruppe Schweiz – Kosova
Ähnliche Artikel
Weitere aus Integration
E-Diaspora
-
Bavari: Die Schüler der Diaspora bringen die albanische Kultur zum Kulturfest in Landshut. Die albanische Kultur auf der Bühne: Die Schüler der LAPSh Bayern bezaubern in Landshut...
-
Dardan Shabani debütiert als Autor in Genf mit der absurden Komödie “Carafes”
-
Der “Student” von Zürich bekräftigt die albanische Identität im akademischen Raum.
-
Heute wird in Den Haag für die ehemaligen Kämpfer der UÇK demonstriert.
-
Der neue Albanischkurs wird in Widnau, im Kanton St. Gallen, eröffnet.
Leben in Österreich
-
„In Between“ – Die Ausstellung von Albana Ejupi, wo Malerei auf Skulptur trifft. Der künstlerische Dialog von Albanien Ejupi zwischen zwei und drei Dimensionen...
-
Der “Albanische Kulturtag” kehrt nach Graz zurück, die Albaner versammeln sich am 28. September.
-
Edona Bilali bringt zwei österreichische Doktoratsprogramme nach Shkodra.
-
Literaturstunde mit der Übersetzerin Andrea Grill
-
Der Verein der albanischen Lehrer in Österreich, “Naim Frashëri”, wünscht einen guten Start ins neue Schuljahr.