Integration
Ritalin für «freche und schwierige Schüler»!
Eltern sollten sich bewusst sein, dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten und Unterstützung zu suchen, wenn es um die Bedürfnisse ihrer Kinder geht

Dr. Nicole Brown hat festgestellt, dass viele ADHS-Patienten einkommensschwach sind und in stressigen Umgebungen aufwachsen. Trauma und Stress können mit den Symptomen von ADHS verwechselt werden. Eine umfassendere, auf Traumata ausgerichtete Behandlung sollte in Betracht gezogen werden, um die zugrunde liegenden Ursachen zu behandeln. Lehrpersonen und Eltern sollten eine angemessene Sprache verwenden und sich dafür einsetzen, dass Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten eine angemessene Behandlung und Unterstützung erhalten. Eltern sollten ermutigt werden, sich aktiv für ihre Kinder einzusetzen und sich nicht von gesellschaftlichem Druck oder Stigmatisierung abhalten zu lassen.
Dr. Nicole Brown hat während ihrer Facharztausbildung am Johns Hopkins Hospital in Baltimore festgestellt, dass viele ihrer Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) einkommensschwach sind und in Umgebungen mit Gewalt und Stress aufwachsen. Brown stellte fest, dass Trauma und chronischer Stress oft mit den Symptomen von ADHS verwechselt werden, insbesondere bei Kindern aus schwierigen Familienverhältnissen.
Brown empfiehlt daher, genauer auf Traumata zu achten und eine umfassendere, auf Traumata ausgerichtete Behandlung zu planen. Es ist wichtig, solche Kinder nicht als hoffnungslose Fälle abzuschreiben, sondern eine auf Traumata ausgerichtete Therapie in Betracht zu ziehen, die die zugrunde liegenden Ursachen behandelt. Eltern und Pädagogen sollten sich fragen, ob sie wirklich in der Lage sind, Kinder mit Traumata oder chronischem Stress zu verstehen, und sich gegebenenfalls professionelle Hilfe holen. Es kann schwerwiegende Konsequenzen haben, wenn Kinder falsch diagnostiziert werden oder nicht richtig verstanden werden. Quellen: American Psychiatric Association. (2013). Diagnostic and statistical manual of mental disorders (5th ed.). Arlington, VA: American Psychiatric Publishing. National Institute of Mental Health. (2020). Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD). https://www.nimh.nih.gov/health/topics/attention-deficit-hyperactivity-disorder-adhd/index.shtml
Eine kritische Haltung gegenüber dem Notensystem und der Art und Weise, wie Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten in Schulen behandelt werden, ist sicherlich auch angebracht.
Kinder, die in der Schule aufgrund ihres schulischen Verhaltens einen schlechten Ruf haben, können schwerwiegende individuelle und gesellschaftliche Konsequenzen erfahren. Eine kritische Betrachtung des Schulsystems und seiner Behandlung von Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten kann daher sogar notwendig werden.
Leider sind Lehrpersonen und Eltern oft geizig mit ihren Worten und verwenden abwertende Adjektive wie “frech” oder “schwierig”, um Schüler mit herausforderndem Verhalten zu beschreiben. Diese unangemessene Kommunikation kann dazu führen, dass diese Schüler ausgegrenzt werden und ihre Aussichten auf gute oder bessere Noten verlieren.
Dies kann zu einem Verlust der intrinsischen Motivation führen und dazu führen, dass Kinder in der Schule nicht mehr erfolgreich sind. Darüber hinaus können Schüler, die fälschlicherweise als ADHS-Patienten abgetan werden, Medikamente verschrieben bekommen, die ihre Symptome nicht heilen, sondern nur unterdrücken.
Um dieser Situation entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass Lehrpersonen und Eltern eine angemessene Sprache verwenden und sich dafür einsetzen, dass Schüler mit Verhaltensaufälligkeiten eine angemessene Behandlung und Unterstützung erhalten. Nur so können sie in das soziale Gefüge einer Klasse integriert werden und eine bessere schulische Zukunft haben.
Es ist wichtig, dass Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern sich bewusst sind, dass es oft andere Möglichkeiten gibt, um Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten zu helfen. Statt sich auf Noten und Leistungen zu konzentrieren, sollten Schulen und Lehrkräfte Möglichkeiten finden, um diese Kinder individuell zu unterstützen und zu fördern. Das kann zum Beispiel durch lösungsfokussierte Therapien, spezielle Programme und Trainings oder andere Methoden geschehen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten sind.
Eltern sollten ermutigt werden, sich aktiv für ihre Kinder einzusetzen und sich nicht von gesellschaftlichem Druck oder Stigmatisierung abhalten zu lassen. Eltern sollten sich bewusst sein, dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten und Unterstützung zu suchen, wenn es um die Bedürfnisse ihrer Kinder geht. Nur wenn Eltern selbstbewusst und stark hinter ihren Kindern stehen und sich für sie einsetzen, können sie sicherstellen, dass ihre Kinder die bestmögliche Unterstützung und Betreuung erhalten.
Driter Gjukaj
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