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Überweisungen der Diaspora erreichen Rekordniveau, doch Kosovos Wirtschaft bleibt fragil

Im ersten Halbjahr 2025 haben Kosovaren aus der Diaspora über 651 Millionen Euro in die Heimat überwiesen, so Daten der Zentralbank des Kosovo (BQK). Das entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem gleichen Zeitraum 2024.

Wirtschaftsexperten warnen jedoch, dass steigende Rücküberweisungen keinen wirtschaftlichen Aufschwung bedeuten, sondern eine innere Krise widerspiegeln. Safet Gërxhaliu betont, dass der Großteil dieses Geldes für den täglichen Konsum verwendet wird und nicht für langfristige Investitionen. Arton Muhaxhiri hebt hervor: Je mehr Rücküberweisungen, desto schwächer die lokale Wirtschaft.

Florin Aliu ergänzt, dass die Unterstützung der Diaspora für das Wohlergehen der Familien zwar entscheidend ist, die starke Abhängigkeit davon jedoch ein Risiko darstellt. Ein möglicher Rückgang der Überweisungen könnte das Entwicklungsniveau unmittelbar beeinträchtigen.

Experten empfehlen Politiken, die diese Mittel in produktive Sektoren und Projekte zur Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung lenken.

Statistik der Rücküberweisungen (in Mio. €):

2022: 555+

2023: 633

2024: 630,1

2025: 651,7