Integration
Swissalbs Preisträgerin Liridona Makica: «Dieser Preis ist eine Wertschätzung für uns alle im Gesundheitswesen»
Mit über 50 Angestellten und dem Gewinn des Swissalbs Unternehmerpreises beweist die 31-jährige Liridona Makica, dass Innovation und Teamarbeit Schlüssel zum Erfolg sein können. Im Interview spricht sie über ihre Rolle als Führungskraft, die Bedeutung der albanischen Sprache und ihre Visionen für die Zukunft. Wie sie ihre albanischen Wurzeln in die Unternehmensführung integriert und was junge albanische Unternehmer in der Schweiz lernen können, verrät sie im Interview.
Albinfo: Wie gestaltet sich Ihr Berufsalltag als Unternehmerin mit über 50 Angestellten, und wird sich durch den Swissalbs Unternehmerpreis etwas daran ändern?
Liridona Makica: Mein Berufsalltag als Unternehmerin mit über 50 Angestellten ist sehr vielseitig. Ich bin häufig unterwegs, um wichtige strategische Entscheidungen zu treffen, neue Geschäftsmöglichkeiten zu erkunden und Partnerschaften aufzubauen. Gleichzeitig ist es mir wichtig, für mein Team da zu sein – nicht nur als Führungskraft, sondern auch als Mentor. Ich fördere den Austausch und unterstütze die persönliche und berufliche Entwicklung meiner Mitarbeitenden. Der Gewinn des Swissalbs Unternehmerpreises ist für mich eine grosse Ehre und Bestätigung unserer Arbeit. Er wird mich zusätzlich motivieren, weiter innovativ zu denken und mein Team noch stärker zu fördern, ohne jedoch den Fokus auf die strategische Ausrichtung und das Unternehmenswachstum zu verlieren.
Albinfo: Welche Erfahrungen aus Ihrer Schulzeit haben Sie in Ihrer Entscheidung bestärkt, als Unternehmerin tätig zu werden?
Liridona Makica: In meiner Schulzeit habe ich durch Projektarbeiten und Gruppenprojekte früh Verantwortung übernommen und erkannt, dass mir das Führen und Organisieren liegt. Auch durch schulische Wettbewerbe und selbst organisierte Projekte konnte ich meine Kreativität und meinen Unternehmergeist entdecken. Diese Erfahrungen, zusammen mit Praktika und Lehrkräften mit Herzblut, haben in mir den Wunsch geweckt, eigene Ideen zu verwirklichen und unternehmerisch tätig zu werden.
Albinfo: Welche Rolle spielte die albanische Sprache in Ihrer Schul- und Ausbildungszeit, und welche Rolle nimmt sie heute in Ihrem Berufsalltag ein? Glauben Sie, dass sprachliche Fähigkeiten ausreichend gefördert werden, um im Berufsalltag erfolgreich zu sein?
Liridona Makica: In meiner Schul- und Ausbildungszeit spielte die albanische Sprache eine wichtige Rolle. Jeden Mittwochnachmittag musste ich zusätzlich zur regulären Schule die albanische Schule besuchen, während meine Mitschüler frei hatten. Heute bin ich meinen Eltern sehr dankbar dafür, denn ich habe die albanische Sprache mein Leben lang gebraucht, sowohl privat als auch beruflich. Gerade im Berufsalltag erweist sich die Mehrsprachigkeit als grosser Vorteil, da ich albanischsprachige Kontakte pflege. Dennoch glaube ich, dass sprachliche Fähigkeiten in der heutigen Bildung oft nicht ausreichend gefördert werden, um die Anforderungen im mehrsprachigen Berufsalltag vollständig abzudecken.
Albinfo: Welche drei Dos und drei Don’ts würden Sie jungen Albanischsprachlerinnen und Albanischsprachlern in der Schweiz empfehlen, die darüber nachdenken, ins Unternehmertum einzusteigen? Was haben Ihre eigenen Erfahrungen Sie gelehrt, und welchen Rat würden Sie sich selbst zu Beginn geben?
Dos:
Bildung und Weiterbildung nutzen: Nutze jede Möglichkeit zur Aus- und Weiterbildung. Wissen ist die Grundlage für erfolgreiches Unternehmertum, und die Schweiz bietet viele Ressourcen, die dich weiterbringen können.
Netzwerken und Kontakte aufbauen: Knüpfe frühzeitig Kontakte zu anderen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Fachleuten in deiner Branche. Ein starkes Netzwerk kann dir Türen öffnen, die du allein nicht erreichen würdest. Auch in der albanischen Community.
Durchhaltevermögen zeigen: Unternehmertum erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen. Rückschläge sind unvermeidlich, aber lerne daraus und bleibe fokussiert auf deine Ziele.
Don’ts:
Angst vor Fehlern haben: Fehler gehören zum Lernprozess. Lass dich nicht entmutigen, wenn etwas nicht wie geplant läuft – es ist wichtiger, wie du mit diesen Herausforderungen umgehst.
Den Wert der albanischen Kultur und Sprache unterschätzen: Deine Mehrsprachigkeit und kulturelle Identität sind ein Vorteil. Nutze sie, um dich von anderen abzuheben, besonders in einem vielfältigen Markt wie der Schweiz. Vergesse nie deine Muttersprache.
Ohne klare Strategie handeln: Vermeide es, einfach „drauflos“ zu arbeiten. Eine klare Vision und ein strukturierter Businessplan sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein.
Liridona Makica: Vertraue dir selbst und deinen Fähigkeiten, aber sei auch offen für konstruktives Feedback. Habe den Mut, gross zu denken, aber verliere nicht die Bodenhaftung.
Quelle Foto: albinfo.ch
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