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Spitex BajRon AG spricht Albanisch mit Ihnen
Nijat Bajrami, Gründer und Leiter von Spitex BajRon AG: „Neben der professionellen Gesundheitsversorgung sprechen wir Albanisch, verstehen den kulturellen Kontext unserer Patientinnen und Patienten und bauen gegenseitiges Vertrauen auf“

Es ist der erste albanische Spitex-Dienst in der Schweiz. Spitex BajRon wurde im Jahr 2012 gegründet.
Heute, nach über einem Jahrzehnt Erfahrung, ist Spitex BajRon AG mit einer vollständigen Bewilligung in 13 Schweizer Kantonen tätig, darunter: Zürich, Aargau, Solothurn, St. Gallen, Bern, Luzern, Schaffhausen, Schwyz, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Nidwalden, Obwalden und Zug.
Der Gründer und Leiter, Nijat Bajrami, berichtet für albinfo.ch über die angebotenen Dienstleistungen dieses Spitex-Betriebs und spricht über die bisherigen Erfolge.
Der Gründer und Leiter, Nijat Bajrami
Albinfo.ch: Seit wann ist Ihr Spitex tätig und in welchen Kantonen sind Sie aktiv?
Nijat Bajrami: Spitex BajRon AG wurde im Jahr 2012 mit einem klaren Ziel gegründet: professionelle Pflege anzubieten und gleichzeitig auf die kulturellen Bedürfnisse der albanischen Gemeinschaft in der Schweiz einzugehen. Als Pioniere in diesem Bereich sind wir stolz darauf, der erste albanische Spitex-Dienst in der Schweiz zu sein.
Heute, nach über einem Jahrzehnt Erfahrung, verfügen wir über eine vollständige Bewilligung in 13 Schweizer Kantonen, darunter: Zürich, Aargau, Solothurn, St. Gallen, Bern, Luzern, Schaffhausen, Schwyz, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Nidwalden, Obwalden und Zug.
Wir sind stolz darauf, ein stabiles Netzwerk aufgebaut zu haben, das qualitativ hochwertige, verlässliche und auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft abgestimmte Pflege bietet. Wir erweitern nicht nur unsere Dienstleistungen, sondern bauen auch Vertrauen, menschliche Beziehungen und echte Fürsorge für jeden einzelnen Patienten auf.
Albinfo.ch: Was macht Ihren Spitex im Vergleich zu anderen besonders?
Nijat Bajrami: Wir unterscheiden uns durch unseren ganzheitlichen Ansatz. Neben der professionellen Gesundheitsversorgung sprechen wir Albanisch, verstehen den kulturellen Hintergrund unserer Patientinnen und Patienten und schaffen gegenseitiges Vertrauen.
Außerdem ist Spitex BajRon mehr als ein Dienstleister – es ist eine Plattform für Bildung und berufliche Entwicklung.
Wir bieten schweizweit eine anerkannte Ausbildung im Bereich Pflegehilfe (Pflegehelferin/Pflegehelfer) an und bereiten jedes Jahr erfolgreich Dutzende von Lernenden auf den Schweizer Arbeitsmarkt vor.
In Zukunft planen wir, unser Bildungsangebot um die moderne SVEB-1-Weiterbildung zu erweitern – ein Programm, das Ausbildende in verschiedenen Fachbereichen zertifiziert und direkt zur Qualitätssteigerung der Berufsbildung in der Schweiz beiträgt.
Albinfo.ch: Haben Sie Pläne zur Erweiterung Ihrer Dienstleistungen in der Zukunft?
Nijat Bajrami: Ja, auf jeden Fall. Unsere Vision ist stets zukunftsorientiert. Derzeit haben wir erfolgreich den Aufbau eines psychiatrischen Spitex-Dienstes für Kinder und Jugendliche in den Kantonen St. Gallen und Bern gestartet – als direkte Antwort auf den steigenden Bedarf an psychischer Gesundheitsversorgung in dieser sensiblen Altersgruppe.
Gleichzeitig befinden wir uns in der Entwicklung von Tageszentren für Kurzzeitpflege sowie interdisziplinären Projekten in Partnerschaft mit öffentlichen und kommunalen Institutionen, um eine umfassende Unterstützung in allen Lebensphasen zu gewährleisten.
Eine weitere Besonderheit ist unser Angebot an professionellen Plattformen für andere Spitex-Betriebe: praxiserprobte, einsatzbereite Konzepte, die Organisationen helfen, ihre Qualität zu steigern, Zeit zu sparen und effizienter zu arbeiten.
Unser Ziel ist klar: Wir wollen nicht nur ein Anbieter von Pflegeleistungen sein, sondern auch eine treibende Kraft für Entwicklung und Innovation im Spitex-Bereich in der Schweiz.
Albinfo.ch: Wie viele Mitarbeitende haben Sie ungefähr und welche beruflichen Qualifikationen bringen sie mit?
Nijat Bajrami: Unser Team besteht aus qualifizierten und engagierten Fachkräften, die in gut strukturierten regionalen Teams arbeiten und in allen Kantonen, in denen wir tätig sind, einen hohen Pflegestandard gewährleisten.
Was uns besonders auszeichnet, ist die Verbindung von fachlicher Kompetenz mit kultureller Sensibilität. Viele unserer Mitarbeitenden sind mehrsprachig und stammen aus der albanischen Gemeinschaft, ein wertvoller Vorteil, der Nähe, Vertrauen und ein tiefes Verständnis für unsere Patientinnen und Patienten schafft.
Unser Team bringt umfangreiche Erfahrung und interkulturelle Perspektiven mit, die es uns ermöglichen, eine individuell angepasste und einfühlsame Betreuung für jede einzelne Person anzubieten.
Albinfo.ch: Was waren die größten Herausforderungen, als Sie diesen Weg begonnen haben?
Nijat Bajrami: Jeder Anfang bringt die Last des Unbekannten mit sich, und auch für uns begann der Weg mit vielen Herausforderungen, aber mit einer klaren Vision. Eine der größten Hürden war es, institutionelles Vertrauen zu gewinnen, die strengen Kriterien für die Schweizer Bewilligung zu erfüllen und von Grund auf eine stabile Struktur aufzubauen – sowohl organisatorisch als auch finanziell.
Eine weitere wichtige Herausforderung war die Wahrnehmung innerhalb der albanischen Gemeinschaft selbst: Häusliche Pflege wurde oft als Zeichen von Schwäche oder Unfähigkeit angesehen – ein Tabu, das eine behutsame Herangehensweise, Dialog und gegenseitigen Respekt erforderte, um überwunden zu werden. Genau hier haben wir unseren Schwerpunkt gesetzt. Durch kontinuierliche Aufklärung, würdevolle Pflege und eine kultursensible Herangehensweise ist es uns gelungen, dieses Denken zu verändern und die häusliche Pflege zu einer bewussten und würdevollen Entscheidung für viele Familien zu machen.
Albinfo.ch: Wie reagierten die ersten Patientinnen und Patienten sowie die Gemeinschaft, insbesondere die albanische?
Nijat Bajrami: Anfangs gab es eine natürliche Zurückhaltung, wie sie bei jeder Neuerung auftritt, die bestehende Normen hinterfragt und in einem sensiblen Bereich wie der Gesundheitsversorgung etwas Neues einführt.
Mit der Zeit jedoch – durch professionelle, respektvolle und kultursensible Betreuung, hat die albanische Gemeinschaft unser Modell nicht nur akzeptiert, sondern mit offenem Herzen aufgenommen.
Heute kommen viele unserer Patientinnen und Patienten auf Empfehlung von Familienmitgliedern, Freunden oder Ärzten zu uns, weil sie es schätzen, dass jemand sie in ihrer Sprache versteht, sie tiefgreifend wahrnimmt und sie mit Respekt und ohne Vorurteile behandelt.
Ich möchte betonen, dass Spitex BajRon nicht nur für Albaner da ist. Unsere Klientel ist vielfältig und interkulturell, ein Spiegelbild der Schweizer Gesellschaft. Wir betreuen alle Menschen mit Engagement und offenem Herzen -Tag für Tag.
Albinfo.ch: Wie gehen Sie mit Herausforderungen im Personal- und Dienstleistungsmanagement um?
Nijat Bajrami: Bei Spitex BajRon sind wir überzeugt, dass exzellente Pflege bei einer gesunden, unterstützenden Arbeitskultur für das Personal beginnt. Deshalb investieren wir langfristig in Struktur, Technologie und menschliche Entwicklung.
Wir nutzen moderne digitale Systeme für Dokumentation (Nexus, SDoku), Schulung und Weiterbildung (Careprocess) sowie für die Planung (wie Nexus). Diese erleichtern die Arbeitsabläufe und geben dem Personal mehr Zeit für das, was am wichtigsten ist: die Pflege der Patientinnen und Patienten.
Wir glauben fest daran, dass regelmäßige Fortbildung, professionelle Supervision und eine offene Kommunikationskultur der Schlüssel für qualitativ hochwertige Dienstleistungen und ein motiviertes Team sind.
In jeder Region gibt es eine verantwortliche Führungskraft sowie ein vorbereitetes Ersatzteam, das die Kontinuität der Betreuung sicherstellt und das bestehende Personal bei Ausfällen oder hoher Belastung unterstützt.
Bei BajRon ist man nicht einfach eine Nummer im Dienstplan. Man ist Teil einer Vision – einer professionellen Familie, die zuhört, wertschätzt und das persönliche Wachstum unterstützt, sagt Semra Ajeti, Verantwortliche für den Kanton St. Gallen. Genau dieser menschliche Ansatz ist der Grund, warum viele Fachkräfte nicht nur mit uns arbeiten, sondern sich auch dafür entscheiden, zu bleiben und sich gemeinsam mit uns weiterzuentwickeln.
Albinfo.ch: Gab es eine besondere Geschichte mit einem Patienten, die Sie besonders berührt hat?
Nijat Bajrami: Es gibt viele, aber besonders eindrücklich war der Fall eines älteren albanischen Mannes, der in Isolation lebte und unter schwerer Depression litt. Durch unseren multidisziplinären Einsatz und die Einbindung eines psychischen Gesundheitsfachmanns gewann er neue Lebensfreude und kehrte zu seinen Alltagsaktivitäten zurück. Dieser Fall ist ein direktes Zeugnis für die transformative Kraft einer umfassenden Betreuung.
Ich möchte auch einen sehr bewegenden Fall erwähnen: Ein Patient bat darum, bis zu seinem letzten Tag zu Hause bleiben zu dürfen. Durch unsere professionelle Pflege und das Engagement des Teams konnte er zu Hause, im warmen Kreis seiner Familie, friedlich sterben. Kurz vor seinem Abschied sagte er zu mir: „Danke für alles.“ Dieser Moment hat meine Überzeugung gestärkt, dass jeder Mensch es verdient, in Würde zu leben – und zu sterben- dort, wo er sich am wohlsten fühlt: zu Hause.
Albinfo.ch: Was würden Sie Albanerinnen und Albanern sagen, die Ihre Dienstleistungen brauchen, sie aber nicht in Anspruch nehmen?
Nijat Bajrami: Zögern Sie nicht, um Hilfe zu bitten. Spitex ist für alle da: für junge Menschen, für Mütter nach der Geburt, für chronisch Kranke, für kurzfristige Bedürfnisse oder in Notfällen.
Wir sprechen Albanisch, helfen bei der Dokumentation und arbeiten eng mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zusammen.
Kontaktieren Sie uns, um mehr über Ihre Rechte zu erfahren: [email protected] oder www.bajron.ch
Zum Beispiel:
Wann haben Sie Anspruch auf Ergänzungsleistungen (Ergänzungsleistungen), Hilflosenentschädigung oder Assistenzbeitrag
sowie auf viele weitere Leistungen, die sich direkt auf Ihre Lebensqualität auswirken können – etwa wenn Sie Kinder, Angehörige mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen haben.
Albinfo.ch: Bieten Sie Unterstützung für pflegende Angehörige an?
Nijat Bajrami: Ja. Wir bieten professionelle Beratung, praktische Schulungen und konkrete Anleitungen zur Pflege.
Außerdem unterstützen wir beim Ausfüllen und Verstehen von Formularen für Leistungen – darunter Pflege, die durch Ergänzungsleistungen finanziert wird, Entschädigung bei Erwerbsunfähigkeit (IV), Hilfe beim Selbstmanagement von Fällen sowie emotionale Entlastung für Angehörige.
Albinfo.ch: Haben Sie albanische Mitarbeitende?
Nijat Bajrami: Ja, und wir sind sehr stolz auf sie. Sie sind ein grundlegender Pfeiler unseres Erfolgs und bilden eine starke Vertrauensbrücke zur albanischen Gemeinschaft. Selbstverständlich ist unser Team international und offen für alle Kulturen.
Albinfo.ch: Was sollten unsere Landsleute über die Spitex-Dienstleistungen wissen?
Nijat Bajrami: Spitex ist nicht nur für ältere Menschen gedacht. Es ist für alle da, die im Alltag Unterstützung benötigen – sei es nach einer Krankheit oder Operation, zur Rehabilitation oder bei psychischer Belastung. Diese Leistungen werden von der Krankenversicherung übernommen, sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt.
Albinfo.ch: Wie stellen Sie die Qualität der Leistungen und die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten sicher?
Nijat Bajrami: Wir verfügen über ein strukturiertes Qualitätskontrollsystem, standardisierte Protokolle, regelmäßige Bewertungen und kontinuierliche Schulungen. Jede Rückmeldung von Patienten wird ernst genommen und fließt in unsere fortlaufende Verbesserung ein.
Albinfo.ch: Wo sehen Sie Spitex BajRon in fünf bis zehn Jahren?
Nijat Bajrami: Wir sehen Spitex BajRon nicht nur als Gesundheitseinrichtung, sondern als treibende Kraft im Schweizer Versorgungssystem. In fünf bis zehn Jahren wollen wir zu den fortschrittlichsten und am besten vernetzten Spitex-Diensten des Landes gehören – mit neuen Standards in individueller, interkultureller und ganzheitlicher Betreuung.
Im Fokus stehen:
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Multidisziplinäre Behandlungszentren, in denen Medizin, Psychiatrie, Therapien und Pflege für das ganzheitliche Wohlbefinden der Menschen zusammenarbeiten
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Die BajRon-Akademie – ein Bildungszentrum mit akkreditierten Programmen zur Ausbildung der nächsten Generation von Pflegefachpersonen, Assistenten und Gesundheitspädagogen
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Ein innovativer Ansatz in der psychologischen und sozialen Betreuung, insbesondere für Kinder, Jugendliche und Familien mit großen Herausforderungen
Vor allem aber wollen wir ein Erfolgsmodell sein, das technische Qualität mit menschlicher und kultureller Sensibilität verbindet. Ein Ort, an dem sich Patientinnen und Patienten gehört fühlen und Fachpersonen wertgeschätzt.
Unser Motto:
Pflege mit Herz, dort wo das Leben weitergeht: bei Ihnen zu Hause.
Unsere Vision:
Ein Betreuungssystem aufzubauen, das den Menschen mit all seinen Dimensionen – Körper, Geist und Seele – ins Zentrum stellt.
Wir glauben, dass jeder Mensch es verdient, in Würde zu leben und alt zu werden – dort, wo er sich sicher, ruhig und ganz bei sich fühlt.
Spitex BajRon bietet nicht nur Pflege, sondern auch Nähe, Wärme und den Respekt, den jeder Mensch verdient.
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