Albanien
Podium in Zürich: Rettung jüdischer Familien durch Albanien im Zweiten Weltkrieg
Am Ende der Diskussionsrunde waren sich alle Teilnehmenden einig: Die Geschichten der stillen Helden in Albanien während der Judenverfolgung müssen erzählt werden

Die bewegende Geschichte der Rettung jüdischer Familien durch albanische Familien während des Zweiten Weltkriegs stand im Mittelpunkt einer Podiumsveranstaltung in Altstetten, Zürich. Albanische und jüdische Vertreter aus dem Kanton Zürich beleuchteten und diskutierten diese bemerkenswerte, aber wenig bekannte Geschichte.
Die Veranstaltung fand im voll besetzten Uetli-Saal des Hotel Spirgarten in Altstetten statt und zog etwa 90 Teilnehmer an. Im Fokus stand das Projekt “Wir erinnern! 3.0 Die dritte Generation erzählt” der Organisation der Albanischen Studierenden und Alumni (OASA) aus Berlin, präsentiert von Blerta Lazebeu und Ilira Aliai. Bernd Borchardt, ehemaliger Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Tirana, erläuterte den historischen Hintergrund dieser Rettungsaktionen.
Ein berührender Kurzfilm gab sowohl der letzten lebenden Zeitzeugin als auch den Nachkommen der Kriegsgeneration in Albanien eine Stimme. Dank der traditionellen albanischen Gastfreundschaft wurden tausende jüdische Menschen vor dem sicheren Tod bewahrt. Albanien war nach dem Zweiten Weltkrieg das einzige Land in Europa, in dem mehr Juden lebten als zu Kriegsbeginn.
Die Veranstaltung schloss mit einer Diskussionsrunde, bei der Fragen des albanischstämmigen Redakteurs des Tages-Anzeiger, Enver Robelli, gemeinsam mit Sonja Rueff-Frenkel, Përparim Avdili und der Fachdozentin für Religionskunde und Ethik, Eva Pruschy, erörtert wurden.
Am Ende der Diskussionsrunde waren sich alle Teilnehmenden einig: Die Geschichten der stillen Helden in Albanien während der Judenverfolgung müssen erzählt werden. Diese Geschichten stehen für die menschlichen Werte, für die sich albanische Familien unter Lebensgefahr eingesetzt haben, um verfolgten Jüdinnen und Juden Zuflucht zu bieten. Sie verdienen in der Schweiz mehr Aufmerksamkeit.
Die Dozentin, Eva Pruschy, fügte hinzu, dass sie im Laufe der Zeit beobachtet hat, wie sich das Bild von Albanern und Albanerinnen in der Volksschule immer positiver entwickelt hat. Die Geschichten, die sie heute Abend gehört hat, bestärken sie in dieser Einschätzung noch weiter.
Die Bedeutung dieses Anlasses wurde durch die Anwesenheit hochrangiger Gäste unterstrichen, darunter die Botschafterin Israels, Ifat Reshev, der Botschafter Kosovos, Sami Ukelli, sowie die Honorarkonsulin Albaniens, Anita Winter.
Driter Gjukaj
Foto: Fiona Murtaj
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