Kosova

Kosovo, Mindestlohn von 500 Euro ab dem 1. Januar 2026

„Wir haben vereinbart, dass der Mindestlohn ab Januar 500 Euro betragen wird“

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Beschäftigten im Privatsektor, Jusuf Azemi, erklärte nach dem Treffen mit dem amtierenden Finanzminister Hekuran Murati, dass man sich darauf geeinigt habe, den Mindestlohn auf 500 Euro festzulegen, wie geplant, berichtet albinfo.ch.

Azemi sagte, dass dieser Lohn, wenn alles nach Plan verläuft, ab Januar des kommenden Jahres umgesetzt werden soll.

„Beim heutigen Treffen wurde über den Mindestlohn gesprochen. Natürlich haben wir als Gewerkschaftsführung vorgeschlagen, dass der Mindestlohn 600 Euro betragen sollte. Laut Einschätzung der zuständigen Vertreter der amtierenden Regierung soll er jedoch 500 Euro betragen. Ich habe den Minister ausdrücklich gefragt, wann mit der Umsetzung zu rechnen ist, falls alles gut verläuft. Nach seinen Angaben soll der Lohn von 500 Euro ab Januar umgesetzt werden. Er hat unseren Vorschlag jedoch nicht ausgeschlossen und sagte, dass er mit den wichtigsten Akteuren darüber sprechen werde. Insgesamt haben sich alle Beteiligten darauf geeinigt, dass der Mindestlohn 500 Euro betragen und die Umsetzung im Januar beginnen soll“, sagte Azemi.

Azemi erläuterte zudem, dass laut Murati die Festlegung des Mindestlohns auch in die Zuständigkeit des Wirtschafts- und Sozialrates fällt, der Minister aber erklärte, er habe die Befugnis, darüber zu entscheiden.

„Der Minister erklärte, dass der Mindestlohn normalerweise vom Wirtschafts- und Sozialrat festgelegt wird. Da dieser derzeit nicht aktiv ist, sagte er, dass er befugt sei, die Entscheidung zu treffen, da einige andere Gewerkschaften die Voraussetzungen nicht erfüllen und deshalb nicht einberufen wurden“, sagte Azemi.

Kushtrim Ahmeti von den Handelskammern erklärte, dass das Treffen mit Murati konsultativen Charakter gehabt habe und dass man gefordert habe, den Prozess zu verschieben, bis eine voll handlungsfähige Regierung und ein funktionsfähiges Parlament gebildet sind.

„Wir sind nicht gegen eine Lohnerhöhung, aber die aktuelle politische Situation im Land ist nicht günstig. Wir haben Minister Hekuran Murati gebeten, diesen Prozess zu verschieben, bis es eine voll handlungsfähige Regierung und ein funktionierendes Parlament gibt. Außerdem fordern wir eine gründliche Analyse der aktuellen wirtschaftlichen Lage des Landes, bevor Vorschläge gemacht werden. Unsere ausdrückliche Forderung war, dass der Wirtschafts- und Sozialrat, der weiterhin nicht funktionsfähig ist, wieder aktiviert wird, damit der Prozess der Festlegung des Mindestlohns über diesen Rat erfolgt, wie es bisher immer der Fall war  mit Ausnahme des letzten Males, als wir überhaupt nicht konsultiert wurden. Wir haben verlangt, dass dieser Prozess eine breitere Vertretung erhält.“ schreibt albinfo.ch


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