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Dorina Karafili Ekinci – Finanz und Buchhaltungsspezialistin zwischen der Schweiz, Deutschland und Frankreich.

Nach dem Abschluss des Gymnasiums in Albanien absolvierte Dorina Karafili Ekinci ein Bachelorstudium an der Wirtschaftsuniversität Wien im Studiengang Betriebswirtschaftslehre. Seit 2013 lebt sie in der Schweiz, wo sie zunächst in einem bekannten Treuhandunternehmen in Basel tätig war. Nach mehreren Jahren wertvoller Berufserfahrung gründete sie im Jahr 2021 ihr eigenes Unternehmen „Dotax Treuhand“. Im Folgenden spricht sie über ihre Arbeit und die Herausforderungen in ihrem Beruf.

Albinfo.ch: Was bedeutet es, Buchhalterin in der Schweiz zu sein?

Karafili Ekinci: Buchhalterin in der Schweiz zu sein, bedeutet eine große Verantwortung zu tragen, da das Wirtschafts- und Finanzsystem des Landes sehr entwickelt und stark reguliert ist. Die Rolle eines Buchhalters oder einer Buchhalterin beschränkt sich nicht nur auf die Führung der Buchhaltung, sondern umfasst auch strategische Beratung sowie die Anwendung von Steuer- und Finanzgesetzen im Interesse der Kundinnen und Kunden. Ein Buchhalter in der Schweiz hilft bei der Finanzplanung, der Steueroptimierung und der Einhaltung aller gesetzlichen Verpflichtungen und sorgt dafür, dass die Unternehmen im gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmen handeln.

Albinfo.ch: Sie arbeiten als Buchhalterin und haben Ihr eigenes Unternehmen „Dotax Treuhand“ gegründet. Wie war Ihr Weg bis hierher?

Karafili Ekinci: Mein Weg begann in Albanien, wo ich das Gymnasium mit einem allgemeinen Profil abgeschlossen habe. Danach setzte ich mein Bachelorstudium an der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich im Studiengang Betriebswirtschaft fort. Nach dem Studium zog ich 2013 in die Schweiz und begann in einem bekannten Treuhandunternehmen in Basel zu arbeiten. Parallel dazu absolvierte ich Weiterbildungen in den Bereichen Finanzen, Buchhaltung und Lohnwesen in der Schweiz. Diese Erfahrungen halfen mir, die Herausforderungen und Chancen zu verstehen, mit denen Unternehmen in diesem komplexen Markt konfrontiert sind. Im Jahr 2021 entschied ich mich, mein eigenes Unternehmen „Dotax Treuhand“ zu gründen, um personalisierte und professionelle Dienstleistungen in den Bereichen Finanzen, Steuern und Lohnwesen anzubieten.

Albinfo.ch: In welchen Bereichen sind Sie spezialisiert und worauf liegt Ihr Fokus?

Karafili Ekinci: Ich bin spezialisiert auf:

Finanz- und Managementbuchhaltung für kleine und mittlere Unternehmen.

Steuerplanung und -optimierung, um den Kundinnen und Kunden zu helfen, nur das zu zahlen, was gesetzlich erforderlich und fair ist.

Gründung und Verwaltung von Unternehmen, einschließlich rechtlicher und finanzieller Prozesse, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten.

Personalverwaltung und Lohnabrechnung.

Mein Hauptfokus liegt darauf, Unternehmen zu unterstützen, ihre Finanzen effizient und nachhaltig zu verwalten. Die Kombination von Fachwissen in Buchhaltung und Lohnwesen ermöglicht es uns als Unternehmen, spezialisierte Dienstleistungen für unsere Kundschaft anzubieten.

Albinfo.ch: Wie wichtig ist es, in der Schweiz eine vertrauenswürdige Buchhalterin zu haben? Wie unterstützen Sie albanische Unternehmen?

Karafili Ekinci: Albanische Unternehmen stehen oft vor Herausforderungen, wenn es darum geht, die steuerlichen und administrativen Vorschriften in der Schweiz zu verstehen. Eine vertrauenswürdige Buchhalterin sorgt nicht nur für die Einhaltung der Gesetze, sondern trägt auch zum Wachstum des Unternehmens bei. Ich biete den albanischen Unternehmen:

Strategische Beratung für eine langfristige Entwicklung.

Erfüllung aller gesetzlichen Verpflichtungen wie Steuererklärungen und Finanzberichte.

Individuelle Lösungen zur Kostenoptimierung.

Dies trägt dazu bei, dass albanische Unternehmen auf dem Schweizer Markt stabil und wettbewerbsfähig bleiben.

Albinfo.ch: Wie erfolgreich sind die albanischen Unternehmen in der Schweiz?

Karafili Ekinci: Albanische Unternehmen in der Schweiz sind sehr erfolgreich, insbesondere in Branchen wie Bauwesen, Gastronomie und Handel. Viele von ihnen sind dank des Engagements und der harten Arbeit ihrer Inhaber erfolgreich. Dennoch können bürokratische Hürden und die starke Konkurrenz für einige eine Herausforderung darstellen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die Unterstützung durch Fachleute wie Buchhalterinnen und Finanzberater.

(KEYSTONE/Gaetan Bally)

Albinfo.ch: Gibt es Statistiken über die Anzahl der albanischen Unternehmen in der Schweiz?

Karafili Ekinci: Genaue Statistiken über die Anzahl der albanischen Unternehmen fehlen, da es keine eigene Kategorie für die ethnische Zugehörigkeit gibt. Dennoch wird geschätzt, dass Tausende von Albanerinnen und Albanern Unternehmen besitzen, hauptsächlich in den Bereichen Bauwesen, Gastronomie und Dienstleistungen.

Albinfo.ch: In welchen Branchen sind Albanerinnen und Albaner hauptsächlich tätig?

Karafili Ekinci: Die albanische Gemeinschaft ist vor allem in folgenden Bereichen aktiv:

Bau und Renovationen, mit kleinen und mittleren Unternehmen.

Gastronomie, darunter Restaurants, Bars und Konditoreien.

Handel und Dienstleistungen, wie Transport und Einzelhandel.
Zudem sind viele auch im Automobilsektor tätig. Diese Branchen spiegeln ihren unermüdlichen Arbeitseinsatz und die Fähigkeit wider, neue Chancen zu erkennen.

Albinfo.ch: Wie schnell kann man in der Schweiz ein Unternehmen gründen?

Karafili Ekinci: Ein Einzelunternehmen kann innerhalb von ein bis zwei Tagen gegründet werden, sofern alle Dokumente vollständig sind. Bei komplexeren Strukturen wie einer GmbH oder AG dauert der Prozess in der Regel ein bis zwei Wochen, einschließlich der Eintragung im Handelsregister und der Eröffnung eines Bankkontos für das Startkapital.

Albinfo.ch: Wie wählt man die richtige Rechtsform – Einzelunternehmen, GmbH oder AG?

Karafili Ekinci: Die Wahl hängt von der Größe des Unternehmens und den möglichen Risiken ab:

Einzelunternehmen: Für kleine Betriebe mit geringem Risiko und begrenztem Kapital.

GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung): Für mittlere Unternehmen, die rechtlichen Schutz und eine stabile Struktur wünschen. Mindestkapital: 20.000 CHF.

AG (Aktiengesellschaft): Für größere Unternehmen, die Investoren anziehen und mehr Kapital benötigen. Mindestkapital: 100.000 CHF.

Albinfo.ch: Eigenkapital oder Bargeld?

Karafili Ekinci: In der Schweiz ist für die Gründung einer GmbH oder AG ein Mindestkapital erforderlich, das entweder in bar oder als Sacheinlage (z. B. Ausrüstung oder andere Vermögenswerte) eingebracht werden kann. Die Verwendung von Aktienkapital ist komplexer und erfordert eine Bewertung durch Fachleute.

Albinfo.ch: Was sind die Unterschiede zwischen der Schweiz, Deutschland und Frankreich bei der Unternehmensgründung?

Karafili Ekinci:

Schweiz: Schneller und flexibler Prozess mit großem Augenmerk auf die Qualität der Unterlagen.

Deutschland: Komplexere Verfahren und strengere Vorschriften. Geringeres Mindestkapital bei bestimmten Gesellschaftsformen (z. B. UG).

Frankreich: Mehr Bürokratie und höhere Verwaltungsgebühren.

Albinfo.ch: Kann eine ausländische Person in der Schweiz ein Unternehmen gründen?

Karafili Ekinci: Ja, aber eine ausländische Person muss über einen Aufenthaltsstatus in der Schweiz verfügen (z. B. eine Arbeitsbewilligung) oder eine Vertretung mit Wohnsitz in der Schweiz haben – insbesondere für Gesellschaftsformen wie GmbH und AG. Wir als Unternehmen haben bereits viele solcher Fälle erfolgreich begleitet.

Albinfo.ch: Welche Fragen werden Ihnen am häufigsten gestellt?

Karafili Ekinci: Die häufigsten Fragen, die mir gestellt werden, sind: Wie kann ich meine Steuern optimieren? Welche Rechtsform ist für mein Unternehmen am besten geeignet? Wie funktioniert die Personal- und Lohnadministration? Und welche gesetzlichen Pflichten habe ich?

Albinfo.ch: Wie fühlen Sie sich, wenn Sie ein Unternehmen schließen müssen, und wie läuft dieser Prozess ab?

Karafili Ekinci: Die Schließung eines Unternehmens ist ein emotionaler und zugleich technisch anspruchsvoller Prozess. Die Verfahren umfassen die Begleichung von Verpflichtungen, die Erstellung der Abschlussbilanz und die Benachrichtigung der Behörden. Es ist immer eine Herausforderung, aber mein Ziel ist es, meine Kundinnen und Kunden zu unterstützen, diesen Prozess so einfach und professionell wie möglich zu durchlaufen und sicherzustellen, dass jedes Detail sorgfältig und gesetzeskonform erledigt wird.

Albinfo.ch: Was zeigen die Statistiken – werden mehr Unternehmen gegründet oder geschlossen, angesichts von Inflation und wirtschaftlichen Problemen?

Karafili Ekinci: Statistiken zeigen, dass in der Schweiz mehr Unternehmen gegründet als geschlossen werden, selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und bei Inflation. Jedes Jahr werden Tausende neuer Firmen registriert, vor allem im Dienstleistungs- und Bausektor, dank der wirtschaftlichen Stabilität und der einfachen Gründungsverfahren. Auf der anderen Seite sind die meisten Schließungen kleine Unternehmen, die mit steigenden Kosten und Liquiditätsproblemen zu kämpfen haben. Dennoch bleibt das Verhältnis positiv: Auf jedes geschlossene Unternehmen kommen mehrere Neugründungen. Das zeigt, dass die Schweiz weiterhin ein günstiges Umfeld für Unternehmerinnen, Unternehmer und die wirtschaftliche Entwicklung bietet.

Ein wenig Biografie

Dorina Karafili Ekinci – Expertin für Buchhaltung und Unternehmensmanagement in der Schweiz. Geboren in Pogradec, ist Dorina eine anerkannte albanische Fachfrau im Bereich Geschäftsführung und Buchhaltung, die im Kanton Basel, Schweiz, lebt und arbeitet. Sie hat ihr Studium in Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien abgeschlossen, einer der renommiertesten Universitäten Europas. Nach dem Studium setzte Dorina ihre Spezialisierung in der Schweiz in den Bereichen Finanzen, Buchhaltung und Lohnadministration (Payroll) fort. Im Jahr 2021 gründete sie ihr eigenes Unternehmen „Dotax Treuhand“, das spezialisierte Dienstleistungen für Unternehmen in der Deutschschweiz anbietet, darunter Buchhaltung, Steuerplanung, Lohnadministration und Finanzberatung. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Buchhaltungssektor und hat zahlreichen albanischen und internationalen Unternehmen geholfen, ihre Finanzen effizient zu verwalten und ihre gesetzlichen Verpflichtungen nachhaltig zu erfüllen.