CH-Balkan
Der 27. Kanton der Schweiz
Zur zehnjährigen Unabhängigkeit des Kosovos kann ich als Schweizer und als Politiker nun nur noch eines sagen: Urime!

Als ich vor einiger Zeit den Kosovo besuchte, fiel mir vor allem die Gastfreundschaft der Kosovaren auf. Die Menschen waren sehr offen, zuvorkommend und freundlich. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man sich die schlimmen Geschehnisse vor Augen hält, die zur Unabhängigkeit des Kosovos führten. Die grossen Friedhöfe ausserhalb der Dörfer legen ein Zeugnis davon ab. Die Unabhängigkeit war deshalb folgerichtig, denn ein Verbleib im alten Staat war und ist nicht zumutbar. Dass sich die Kosovaren trotz allem eine positive Grundhaltung und ein starkes Gemeinschaftsgefühl erhalten haben, ist eine gute Grundlage für die Zukunft.
Wichtig für die Zukunft des Kosovos sind nun befreundete Länder, mit denen der junge Staat Beziehungen aufbauen und pflegen kann. Ein solches Land ist die Schweiz. Die Kontakte wurden bereits früh geknüpft. Bereit im Jahr 1431 wurden albanische Bischöfe ans Konzil in Basel eingeladen. Heute leben rund 200’000 Kosovaren in der Schweiz und tragen viel zum gegenseitigen Austausch bei. Der Kosovo wurde in einem bürgerlichen Schweizer Wochenmagazin nicht umsonst als «Der 27. Kanton der Schweiz» bezeichnet. Wir haben Gemeinsamkeiten.
Die Schweiz war vor 100 Jahren ein sehr armes Land. Aber mit Fleiss und harter Arbeit haben wir es zu Wohlstand gebracht. Das ist auch für den Kosovo möglich. Das Fundament dafür ist vorhanden: Die Schweiz und die hier ausgebildeten Kosovaren investieren viel in den Kosovo. Aber auch die Schweiz kann vom Kosovo viel lernen. Was der Zusammenhalt, der starke Familiensinn und die Heimatliebe angeht, können wir Schweizer uns eine dicke Scheibe abschneiden. Auch der typische kosovarische Kampfgeist ist vorbildlich. Wo wäre denn beispielsweise die Schweizer Fussballnationalmannschaft ohne Kosovaren?
Zur zehnjährigen Unabhängigkeit des Kosovos kann ich als Schweizer und als Politiker nun nur noch eines sagen: Urime!
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