Meinungen
Albaner zahlen bis zu doppelt so viel
Preisvergleich zeigt: Albaner zahlen bis zu doppelt so viel für die gleiche Autoversicherung.

Felix Zürcher will seinen Škoda versichern lassen. Von der Axa erhält er eine Offerte mit einer Jahresprämie von 686.25 Franken. Nicht schlecht, denkt sich Felix. Auch Xerdan Berisha hat einen Škoda. Er ist weniger glücklich mit seiner Offerte, denn die Axa will von ihm für die Versicherung 59 Prozent mehr als von Felix Zürcher. Fürs gleiche Auto, im gleichen Kanton. Felix und Xerdan sind fiktiv. Die Preisunterschiede aber sind echt.
Die «Handelszeitung» hat Versicherungsprämien verglichen und dabei auf einen bekannten, umstrittenen aber – hierzulande – nicht verbotenen Punkt hingewiesen: Versicherungsgesellschaften unterscheiden ihre Prämien oft auch nach Kriterien, die in anderen Ländern wie Deutschland als verbotene Diskriminierung gesehen würden. Insbesondere in der Automobilversicherung spielt die Herkunft der Kunden eine grosse Rolle bei der Festlegung der Prämien. Und da ist das Fazit einfach: Kaum einer bezahlt so hohe Prämien, wie ein Autofahrer mit einem albanischen Pass.
Die Versicherer begründen die Preisdiskriminierung statistisch, und so gesehen, kann man sie durchaus als «fair» betrachten. Denn im Durchschnitt verursachen Kunden mit einem albanischen Pass höhere Schadenskosten. Die Aufsichtsstelle Finma hat hier einen strengen Blick auf die Zahlen der Gesellschaften. Und doch gibt es auch Kritik an dieser Sichtweise.
Man müsse aufpassen, dass man statistische Korrelationen nicht mit Kausalitäten verwechsle, warnt Heinrich Schradin, Versicherungsexperte an der Uni Köln. «Der Pass ist ja nicht der Grund dafür, dass jemand schlecht Auto fährt. Denn sonst müsste sich sein Fahrverhalten verändern, wenn er sich einbürgern lässt.» Für ihn sind solche rein statistisch belegten Diskriminierungen daher nicht zulässig.
Derzeit sieht es nicht danach aus, dass die Unterscheidung nach Nationalitäten in der Schweiz in absehbarer Zeit verboten werden könnte. Neue Konkurrenten aus dem Ausland und Versicherungsmodelle wie Kasko2Go, die stärker auf das Fahrverhalten absetzen und weniger auf persönliche Merkmale könnten aber dazu führen, dass die Diskriminierung nach Pass eher ab- als zunimmt. Solange das nicht geschieht, lohnt es sich aber gerade für Albaner und Albanerinnen, Versicherungsprämien genau zu vergleichen. Es geht um viel Geld.
*Der Autor hat dieses Editorial exklusiv für albinfo.ch verfasst
Siehe: https://www.handelszeitung.ch/unternehmen-old/die-faire-diskriminierung-bei-der-pramie
E-Diaspora
-
Bavari: Die Schüler der Diaspora bringen die albanische Kultur zum Kulturfest in Landshut. Die albanische Kultur auf der Bühne: Die Schüler der LAPSh Bayern bezaubern in Landshut...
-
Dardan Shabani debütiert als Autor in Genf mit der absurden Komödie “Carafes”
-
Der “Student” von Zürich bekräftigt die albanische Identität im akademischen Raum.
-
Heute wird in Den Haag für die ehemaligen Kämpfer der UÇK demonstriert.
-
Der neue Albanischkurs wird in Widnau, im Kanton St. Gallen, eröffnet.
Leben in Österreich
-
„In Between“ – Die Ausstellung von Albana Ejupi, wo Malerei auf Skulptur trifft. Der künstlerische Dialog von Albanien Ejupi zwischen zwei und drei Dimensionen...
-
Der “Albanische Kulturtag” kehrt nach Graz zurück, die Albaner versammeln sich am 28. September.
-
Edona Bilali bringt zwei österreichische Doktoratsprogramme nach Shkodra.
-
Literaturstunde mit der Übersetzerin Andrea Grill
-
Der Verein der albanischen Lehrer in Österreich, “Naim Frashëri”, wünscht einen guten Start ins neue Schuljahr.