Dr. Naim Azemaj eröffnet eine Praxis mit Fokus auf Krankheitsprävention
Dr. Naim Azemaj: „Das Gefühl, dass ein tieferer, umfassenderer Ansatz fehlte, der sich nicht nur auf die Behandlung der Symptome konzentriert, sondern auf die Prävention von Krankheiten. Das führte mich zur Eröffnung der Praxis für Präventivmedizin und personalisierte Behandlung zur Krankheitsprävention in Oftringen.”
Montag, 18 August 2025 - 14:30albinfo.ch
Dr. Naim Azemaj ist Facharzt für Präventionsmedizin und führt seit 2019 seine moderne Praxis in Oftringen im Kanton Aargau. Zuvor hat er einen langen und erfolgreichen Weg als Arzt in Spitälern und medizinischen Zentren zurückgelegt und dort auch Führungsaufgaben übernommen. Im Gespräch mit albinfo.ch stellt Dr. Azemaj seinen Werdegang als engagierter Spezialist vor und spricht über das Angebot seiner Praxis Finemed sowie über Erfahrungen mit Patientinnen und Patienten aus der albanischen Community und aus der Schweiz.
Albinfo.ch: Herr Dr. Azemaj, wie würden Sie Ihren beruflichen Werdegang bis zur Eröffnung dieser Praxis in Oftringen beschreiben?
Dr. Naim Azemaj: Mein beruflicher Weg war eine Kombination aus akademischer Hingabe, vielfältiger klinischer Erfahrung und dem stetigen Anspruch, die menschliche Gesundheit noch besser zu verstehen. Nach dem Medizinstudium konnte ich in mehreren renommierten Institutionen in der Schweiz arbeiten und Erfahrung in der Allgemeinmedizin und Inneren Medizin, in der Chirurgie, Radiologie und Notfallmedizin sammeln. Seit 2019 führe ich meine eigene Praxis in Oftringen im Kanton Aargau. Gleichzeitig hatte ich immer das Gefühl, dass eine vertiefte und ganzheitliche Herangehensweise fehlt, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und sich nicht nur auf die Behandlung von Symptomen konzentriert, sondern auf die Vorbeugung von Krankheiten. Das hat mich zur Eröffnung dieser Praxis in Oftringen motiviert, einem Ort, an dem ich moderne Wissenschaft mit einer menschlichen, präventiven Versorgung verbinden kann.
Albinfo.ch: Was hat Sie inspiriert, genau diesen präventivmedizinischen Ansatz zu wählen?
Dr. Naim Azemaj: Die Inspiration kam aus der ständigen Beobachtung, dass viele chronische Krankheiten oft Folgen des Lebensstils, von Stress und fehlender Achtsamkeit für Körper und Geist sind. Präventionsmedizin ist nicht nur eine Disziplin, sondern eine Philosophie, die den Patienten zu einem bewussten Mitgestalter seiner Gesundheit macht. Ich bin überzeugt, dass frühe Intervention, Aufklärung und langfristige Begleitung die Lebensqualität entscheidend verbessern können.
Albinfo.ch: Wie haben Ihre bisherigen Erfahrungen die Entscheidung beeinflusst, eine Praxis mit einer besonderen Philosophie aufzubauen?
Dr. Naim Azemaj: Die klinischen Erfahrungen haben mir viel über das traditionelle Gesundheitssystem, seine Grenzen und Möglichkeiten gezeigt. Gerade diese Grenzen haben mich motiviert, mehr zu suchen, eine Medizin, die zuhört, versteht und vorbeugt, bevor sie behandelt. Ich habe unzählige Fälle gesehen, in denen rechtzeitiger Rat, tiefere Analysen oder eine Veränderung des Lebensstils großes Leid hätten vermeiden können. Diese kontinuierliche Reflexion führte zur Gründung einer Praxis mit einer personalisierten, individuellen und präzisen Herangehensweise.
Über die Praxis und ihr einzigartiges Konzept
Albinfo.ch: Ihre Praxis befindet sich in einer denkmalgeschützten Villa. Welche Bedeutung hat das für Sie und Ihre Patientinnen und Patienten?
Dr. Naim Azemaj: Diese historische Villa ist weit mehr als ein Arbeitsort. Sie steht für Respekt vor Tradition, Wurzeln und menschlichen Werten. Das warme, sorgfältig gestaltete Ambiente wirkt unmittelbar auf den emotionalen Zustand der Patienten. Wir wollten, dass sich unser ganzheitlicher Gesundheitsansatz auch im physischen Raum widerspiegelt, wo sich jeder willkommen, gehört und wertgeschätzt fühlt.
Albinfo.ch: Erzählen Sie uns mehr über das Konzept der Praxis. Worin unterscheidet sie sich von klassischen medizinischen Einrichtungen?
Dr. Naim Azemaj: Unsere Praxis basiert auf dem Konzept der personalisierten Präventionsmedizin. Wir behandeln nicht nur Krankheiten, sondern konzentrieren uns auf die frühzeitige Erkennung der Faktoren, die zu ihnen führen. Dazu gehören hochentwickelte Analysen von Biomarkern in allen medizinischen Fachbereichen in der detailliertesten und präzisesten Form. Epigenetische und genetische Analysen, detaillierte Stressbewertungen und deren Einfluss auf Organe oder Organsysteme mit den modernsten Verfahren der heutigen Medizin. Analysen zu Mikronährstoffmängeln sowie die Erstellung individueller Lebensstilpläne. Für uns ist der Patient ein Mitgestalter des Heilungsprozesses.
Albinfo.ch: Welche Behandlungen und Leistungen bieten Sie an, die Ihre Praxis Finemed in der Deutschschweiz einzigartig machen?
Dr. Naim Azemaj: Wir bieten ein Leistungsspektrum, das konventionelle Medizin mit funktioneller und präventiver Medizin verbindet. Hochentwickelte und detaillierte Laboranalytik, beginnend mit großem Blutbild, Hormonsystem, der Erfassung sämtlicher Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe und Mikronährstoffe. Hinzu kommen epigenetische und genetische Analysen, moderne Leistungsdiagnostik wie die Spiroergometrie zu den fortschrittlichsten in der Deutschschweiz sowie Stoffwechseldiagnostik unter anderem mit indirekter Kalorimetrie. Außerdem bieten wir personalisierte Infusionstherapien, Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien, NAD, biologische Entgiftung, Beratung zur funktionellen Ernährung sowie Programme für Stressmanagement und mentale Gesundheit. Darüber hinaus führen wir Hautbehandlungen durch und entwickeln individuell abgestimmte Produktformulierungen, die den spezifischen Bedürfnissen jeder Haut entsprechen, mit dem Ziel, Gesundheit und Erscheinungsbild zu verbessern. Alles dreht sich um den Einzelnen, konsequent personalisiert. Es gibt keine Einheitslösung für alle.
Patientenansatz und präventive Philosophie
Albinfo.ch: Wie gehen Sie in der Praxis an die Krankheitsprävention heran? Was bedeutet das im Alltag der Patientinnen und Patienten? Dr. Naim Azemaj: Prävention beginnt für uns mit Aufklärung und Bewusstseinsbildung. Jede Patientin und jeder Patient erhält eine umfassende Bewertung der Risikofaktoren sowie einen individuellen, wissenschaftsbasierten Plan. Wir arbeiten eng zusammen, um kleine, aber bedeutsame Veränderungen bei Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und Lebensrhythmus zu verankern. Das ist kein kurzfristiger Ansatz, sondern ein nachhaltiger Weg zu guter Gesundheit.
Albinfo.ch: Haben Sie eine persönliche Philosophie zu Gesundheit und Wohlbefinden, die Sie Ihren Patientinnen und Patienten vermitteln möchten? Dr. Naim Azemaj: Ja, ich bin überzeugt, dass Gesundheit nicht die Abwesenheit von Krankheit ist, sondern ein dynamischer Zustand des Wohlbefindens, körperlich, mental und emotional. Meine Philosophie lautet, dass jeder Mensch das Potenzial hat, sein bestes Selbst zu erreichen, wenn die richtige Unterstützung vorhanden ist. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sie ist ein Akt der Liebe und der Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber. In diesem Kontext betone ich besonders die mentale Disziplin.
Albinfo.ch: Beobachten Sie Veränderungen darin, wie Menschen Gesundheit und Selbstfürsorge wahrnehmen, insbesondere in der albanischen Community in der Schweiz?
Dr. Naim Azemaj: Ja, ich sehe eine positive und nachhaltige Entwicklung, vor allem bei den jüngeren Generationen. Das Bewusstsein für frühzeitige Vorsorge, gesunde Ernährung und mentale Balance nimmt zu. Die albanische Community wird immer offener, neugieriger und interessierter an modernen Gesundheitskonzepten, und das ist ermutigend.
Albinfo.ch: Was ist die langfristige Mission dieser Praxis. Was möchten Sie in fünf oder zehn Jahren erreichen?
Dr. Naim Azemaj: Unser Ziel ist es, in der Schweiz ein Referenzzentrum für präventive Medizin aufzubauen, in dem Innovation, Engagement und personalisierte Betreuung im Mittelpunkt stehen. Langfristig möchte ich eine interdisziplinäre Plattform schaffen, die Ärztinnen, Ärzte und Expertinnen und Experten für Wohlbefinden zusammenführt, um Patientinnen und Patienten ganzheitlich zu betreuen.
Albinfo.ch: Arbeiten Sie mit anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens oder mit Kultureinrichtungen in der Schweiz oder darüber hinaus zusammen?
Dr. Naim Azemaj: Ja, die Zusammenarbeit ist eine unserer zentralen Säulen. Wir sind in professionellen Netzwerken mit Ärztinnen, Ärzten und spezialisierten Kliniken in der ganzen Schweiz aktiv und verfügen über ein ausgezeichnetes Netzwerk mit den fortschrittlichsten Praxen und Kliniken im Land. Zudem kooperieren wir mit Kultureinrichtungen, um Gesundheit als integrierten Bestandteil des Alltags zu fördern.
Die Praxis in der Villa am Tych
Albinfo.ch: Welche Botschaft haben Sie für junge albanische Ärztinnen und Ärzte, die innovativ zur Medizin beitragen möchten?
Dr. Naim Azemaj: Haben Sie keine Angst, anders zu denken. Die Medizin braucht Visionärinnen und Visionäre, die den Patienten als Ganzes sehen und nicht als Krankheit. Lernen Sie kontinuierlich, bewahren Sie Ihre Leidenschaft und vergessen Sie niemals Ihre Wurzeln. Sie sind eine Quelle von Stärke und Authentizität.
Albinfo.ch: Was bedeutet es für Sie, als albanischer Arzt in der Schweiz zu arbeiten?
Dr. Naim Azemaj: Für mich ist es eine Ehre und eine große Verantwortung. Es ist eine Chance, unsere Werte würdig zu vertreten und durch Professionalität und Ethik Brücken zwischen Kulturen zu bauen. Es ist auch ein Beleg dafür, dass ehrliche Arbeit keine Grenzen kennt. Das gilt besonders für die ersten Generationen seit den 1990er Jahren, die in westlichen Ländern ausgebildet wurden.
Albinfo.ch: Wie erleben Sie die Verbindung zwischen Kultur, der Umgebung Ihrer Praxis und Ihrer Art, den Patientinnen und Patienten zu dienen?
Dr. Naim Azemaj: Ich erlebe sie wie eine natürliche Symphonie. Kultur ist Teil der Gesundheit. Sie beeinflusst, wie wir uns selbst, die Krankheit und den Heilungsprozess wahrnehmen. Unsere Umgebung ist so gestaltet, dass sie dieses Zusammenspiel widerspiegelt, ein Raum, der Geschichte, Gastfreundschaft und die tiefe Fürsorge für den Menschen respektiert.
Wer ist Dr. Naim Azemaj
Er hat sein Medizinstudium an der Medizinischen Universität Wien abgeschlossen. Die Facharztausbildung in Allgemeiner Innerer Medizin absolvierte er überwiegend am Universitätszentrum Zürich sowie an weiteren renommierten Einrichtungen in der Schweiz.
Bevor er 2019 seine eigene Praxis eröffnete, leitete er über viereinhalb Jahre die Notfallabteilung und war Mitglied der Spitalleitung des Spitals Linth in Uznach im Kanton St. Gallen.
Er erwarb Zusatzqualifikationen in Präventionsmedizin, Regenerativer Medizin, Notfallmedizin, Osteologie, Ultraschall, Lasermedizin, Leistungsdiagnostik und Sporternährung an der Deutschen Sporthochschule Köln. Zudem spezialisierte er sich am European College of Aesthetic Medicine and Surgery.