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Willimson: Keine Bestätigung des Organhandels

"Es gibt nicht genügend Beweise für die Behauptungen von Dick Marty über einen Handel mit Organen ...", sagte Williamson, laut welchem das nicht bedeute, "dass dies nicht geschehen ist". Doch sagte Williamson, dass die UÇK Verbrechen begangen habe.

Der amerikanische Oberstaatsanwalt Clint Williamson, bekannt als “Organermittler”, sagte, es habe sich nicht bestätigt, dass in Kosova ein Handel mit Organen durch die UÇK stattgefunden habe. Er sagte jedoch, gegen einige Führer dieser Organisation werde Anklage wegen Kriegsverbrechen, begangen im Verlauf des Krieges an serbischen und nichtalbanischen Bürgern, erhoben werden.

Diese Erklärungen machte Williamson am Dienstag in Brüssel anlässlich der Vorstellung seines Berichts über die dreijährige Untersuchung zu den Behauptungen des Schweizer Ständerats Dick Marty im Zusammenhang mit Handel von Organen in Albanien und Kosovo durch die UÇK.

“Es gibt nicht genügend Beweise für die Behauptungen Dick Martys über einen Handel mit Organen…”, sagte Williamson, laut welchem das nicht bedeute, “dass dies nicht geschehen ist”. Jedoch sagte er, dass diesen Ermittlungen bis auf den Grund gegangen werde.

“Wie ich sagte, stimmen unsere Befunde in grossem Mass mit jenen des Berichts von Dick Marty überein, und das gilt auch für die diesbezüglichen Behauptungen. Um jedoch solche Straftaten zu verfolgen, braucht es ein Beweisniveau, das wir noch nicht erbringen konnten”, erklärte Staatsanwalt Williamson unter anderem.

Laut den Aussagen Williamsons an der Medienkonferenz in Brüssel wird gegen mehrere ehemalige Guerillakämpfer der UÇK Anklage wegen Kriegsverbrechen während der Zeit des Krieges erhoben werden.

“Die Erklärungen, die ich mache, sind Grundlage für eine Anklage, die später erhoben werden wird. Ich schliesse die Möglichkeit nicht aus, auch Organhandel in diese Anklage mit einzubeziehen, wenn wir Beweise finden”, sagte er.

Laut dem amerikanischen Staatsanwalt verfügt man über die Grundlage für eine Anklage gegen mehrere Offizielle der UÇK “wegen Verbrechen an Serben, Verbrechen, die nicht sporadisch waren, sondern organisiert und koordiniert durch die hohe Führung der UÇK”, sagte er.

“Nach unseren Informationen ist es nicht wahr, dass Dutzende Menschen getötet wurden, um ihnen Organe zu entnehmen und diese zu handeln. Es ist möglich, dass einige Personen zu diesem Zweck getötet wurden, und das tut uns Leid, doch man darf mit den Zahlen nicht übertreiben”, sagte Williamson weiter.

Gemäss dem Bericht nahmen Elemente der UÇK absichtlich die serbische Bevölkerung ins Visier, mit “Verfolgungshandlungen, die illegale Tötungen, Entführung, Verschwindenlassen, illegale Gefangenhaltung in den Lagern Kosovos und Albaniens, sexuelle Gewalt, andere Formen unmenschlicher Behandlung… umfassten” .

Der amerikanische Staatsanwalt sagt, dass diese Handlungen nicht von irgendwelchen Halunken der UÇK unternommen wurden, die dies auf eigene Faust taten, sondern “im Gegenteil in organisierter Weise und sie wurden von bestimmten Individuen auf den höchsten Kommandoebenen der UÇK gutgeheissen”.