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Eine Schweizer Schriftstellerin lässt sich in Kosova inspirieren
Die Schriftstellerin Elisabeth Kaestli liess sich von der Familie Reka in Kosovo inspirieren und schrieb den Roman "Sieben Brüder, sieben Schwestern - eine kosovarische Familie in der Welt"

Viele Leute in Europa können sich nicht vorstellen, wie es ist, vierzehn Kinder zu haben, sieben Knaben und sieben Mädchen und alle leben harmonisch und solidarisch zusammen. Noch schwieriger ist es, sich vorzustellen, dass diese Familie in verschiedene Länder Europas auswandern und dabei einen positiven Eindruck von sich geben könnte.
Doch die Schweizer Schriftstellerin Elisabeth Kaestli liess sich von dieser kosovarischen Familie inspirieren und schrieb einen Roman mit dem Titel “Sieben Brüder, sieben Schwestern – eine kosovarische Familie in der Welt”. Die Buchvernissage fand in Kosova statt, im Hotel “Graçanica” in Graçanica.
Autorin Kaestli liess sich hauptsächlich von der Solidarität der Familie und den Schwierigkeiten, denen sie im Lauf des Lebens begegnet, anregen. Die Schweizer Autorin erzählt das Leben der vierzehn Kinder der Familie Reka aus Kaçanik, die alle den Weg in die Fremde unter die Füsse nahmen, um dem Elend zu entrinnen.
“Der Roman ist eine Schilderung aus Kosovo über das Ereignis, die Geschichte der Emigration aus diesem Land”, sagt Kaestli. Sie hatte die Familie in der Schweiz kennengelernt. Anfänglich kannte sie zwei Familienangehörige der Rekas. Diese luden sie ins Dorf ihrer Geburt ein, wo sie Bekanntschaft mit der ganzen Familie machte.
Die Schweizer Schriftstellerin staunte über die Solidarität, die in dieser Familie gelebt wurde, wie sich alle gegenseitig unterstützten.
“Es ist eine starke Familie, angesichts all dessen, was sie erlebten, in der Emigration und dem harten Leben”, sagt Kaestli. Kaestli versucht den kosovarischen Staat zu verstehen, dem es nicht gelingt, bessere Lebensbedingungen für diese Familie zu schaffen.
Der Roman von Kaestli beschreibt farbig alle Mosaiksteinchen dieses Familienlebens, die Schulbildung, die Migration und das soziale Leben. Sie beschreibt einzeln die Ausbildungswege der vierzehn Kinder der Familie Reka, der sieben Knaben und der sieben Mädchen, und vergleicht sie mit der Bildung des Vaters.
“Ihr Vater war Autodidakt und lernte das Lesen und Schreiben in der Armee, während die meisten der Kinder ein Universitätsstudium abschlossen und in vielen Ländern der Welt arbeiteten und sich eine materielle Basis schufen, die ihnen Wohlstand sichert”, erklärt Elisabeth Kaestli.
Um sich mit allen Familienangehörigen zu treffen und deren epische Erzählung anzuhören, sei sie in die Länder gereist, in denen die Mitglieder der Familie verteilt lebten, in die Schweiz, nach Deutschland, Belgien und Dänemark, und habe so von jeder und jedem die eigene Geschichte gehört.
“Mit zwölf der vierzehn Schwestern und Brüder konnte ich sprechen, nur zwei gelang es mir nicht zu treffen”, sagt Kaestli.
In ihrem Buch berichtet sie die Lebensgeschichte von jedem der Kinder, wo sie geboren sind, wie sie ihre Kindheit verbrachten. Kaestli las bei der Buchvernissage zwei Passagen über das Leben in den 80er-Jahren, Schilderungen des armen und schwierigen Lebens der Familie, und wie es deshalb zur Auswanderung nach Europa kam.
“Ich schätze diese Familie sehr, alle darin sind äusserst mutig und fleissig, und ich bin stolz auf sie”, sagt Kaestli und fügt hinzu, dass sie nun nach vielen Schwierigkeiten ein gutes Leben in ihrer Stadt führten. “Im Sommer kommen alle zusammen und erzählen sich Freud und Leid”, sagt sie.
Übrigens gehört das Hotel, wo die Buchvernissage stattfand, einem Schweizer Bürger, der in Kosovo investiert hat. Obwohl sich das Hotel in der Gemeinde Graçanica befindet, wo die serbische Bevölkerungsgruppe dominiert, sind im Hotel Graçanica die Hälfte der Angestellten Albaner und die Hälfte Serben, und deshalb ist auch die Kundschaft gemischt.
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