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Kosova isoliertes Land in Europa

Nur 16% der Kosovaren würden die Visaliberalisierung für Arbeit die Arbeitssuche nutzen; der Rest für Besuche und Ausbildung

Kosova bleibt weiterhin das isolierte Land des Westbalkans, das ausserhalb des Schengenraums ist. Die Menschen können nicht frei reisen, aber noch schlimmer ist, dass die Wirtschaft des Landes daran leidet.

Die UNDP hat einen Bericht über den Grad der Ablehnung von Visa-Anträgen an das Integrationsministerium überreicht. In diesem Bericht werden die Anfragen der Kosovaren analysiert und die Angaben verglichen, die aus Prishtina und aus Brüssel kommen.
 
Das Dokument offenbart viele Unregelmässigkeiten bei der Ablehnung der Visa-Anträge in Deutschland, Italien und Finnland. 
 
Finnland hat 92% der Asylanträge abgelehnt, während Deutschland und Italien rund die Hälfte der Visa-Anträge abgelehnt hat.
 
Der UNDP-Bericht ist Teil des Projektes “Puls der Öffentlichkeit” und analysiert die aktuelle Lage im Prozess der Liberalisierung des Visaregimes.
 
“Auch wenn die wirtschaftliche Lage im Land sehr schwierig ist, würden nur 16% der Kosovaren, die Visafreiheit für Arbeitssuche nutzen. Die meisten wünschen sich einfach, frei reisen zu können”. 
 
Viele Bürger aus Gjakova (28%), Gjilan (25%), Prishtina und Prizren (20%) würden sich in einem Land des Schengenraums niederlassen.
 
31% der Menschen, die beim Wegfall des Visaregimes, sich in einem EU-Land niederlassen würden, sind zur Zeit arbeitslos, 23% verfügen über mittlere Schulbildung, 20% sind männlich, 19% haben noch nie gearbeitet und 19% leben in urbanen Zentren.
 
Das Institut GAP hat in einer Analyse herausgefunden, dass die Kosovaren im Zeitraum 2010 und 2012 rund 15 Millionen Euro für Visa ausgegeben haben. 9 Millionen wurden als Gebühren ausgegeben, weitere 5.8 Millionen für weitere unterstützenden Dokumente ausgegeben.
 
“Es sind sehr hohe Summen, wenn man sich die wirtschaftliche Lage im Land anschaut”, heisst im UNDP-Bericht.