Kosova
Heute jährt sich der 26. Jahrestag des Exodus der Kosovo-Albaner

Am heutigen Tag wird der 26. Jahrestag des Massenexodus der Kosovo-Albaner während des Krieges 1998–1999 begangen. Etwa eine Million Menschen wurden damals von serbischen paramilitärischen Kräften gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben – viele davon flohen nach Albanien, Nordmazedonien oder auch nach Montenegro, berichtet albinfo.ch.
Tausende Familien – darunter Frauen, Kinder und ältere Menschen – mussten ihre Häuser verlassen und Schutz in den Bergen Kosovos suchen. Viele erlebten Gewalt, Folter und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Besonders Kukës wurde zum Symbol dieser humanitären Krise, wo Jahr für Jahr an die dramatischen Ereignisse erinnert wird, die zur Flucht unzähliger Kosovaren führten.
Der Höhepunkt des Exodus begann nach den NATO-Luftangriffen auf militärische und polizeiliche Stellungen der damaligen Bundesrepublik Jugoslawien. Am 27. März 1999 um 13:20 Uhr erreichten die ersten 187 Geflüchteten – hauptsächlich Frauen und Kinder aus Prizren, Krusha e Madhe und Zym – den albanischen Grenzübergang Morinë. In Kukës wurden sie zunächst im Kulturpalast “Hasan Prishtina” untergebracht.
Noch am selben Tag trafen insgesamt über 12.700 Menschen ein. Bereits einen Tag später, am 28. März, stieg die Zahl auf über 13.000. Zahlreiche Familien in Kukës nahmen die Geflüchteten in ihre Häuser auf. Durchschnittlich lebten rund 14 Personen in einem Haushalt. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung war überwältigend.
In den darauffolgenden Tagen und Wochen erreichte der Exodus biblische Ausmaße: Zehntausende weitere Menschen strömten nach Kukës und Umgebung. Allein in der Region Kukës wurden rund 70.000 Geflüchtete untergebracht – in öffentlichen Gebäuden, Schulen, Kindergärten oder privaten Unterkünften.
Zum Gedenken an diese dramatischen Tage wurde der 16. April in Kukës zum “Tag des Exodus” erklärt. Eine zentrale Gedenkstätte ist der Obelisk von Kukës, der an jenem Ort errichtet wurde, an dem sich 1999 die Zeltlager der Geflüchteten befanden. Der 23,5 Meter hohe Turm enthält Fotografien und Szenen jener Zeit und zählt heute zu den meistbesuchten Orten der Region.
Auch in der Gedenkstätte “Bllaca ‘99” in Hani i Elezit, nahe der Grenze zu Nordmazedonien, erinnern der “Mauer der Erinnerung” und der Hasan-Prishtina-Park an das Leid der Geflüchteten. Die Gedenkmauer zeigt ein Mosaik, das die Opferbereitschaft der albanischen Mütter symbolisiert, sowie die Namen internationaler Persönlichkeiten, die zur Befreiung Kosovos beigetragen haben.
Der 26. Jahrestag des Exodus erinnert uns nicht nur an ein dunkles Kapitel der jüngeren Geschichte, sondern auch an Solidarität, Menschlichkeit und die ungebrochene Hoffnung auf Freiheit.
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