Ein bedeutendes Kapitel in der albanischen Sportgeschichte scheint sich dem Ende zuzuneigen. Die bekannte Skirennläuferin Lara Colturi hat offiziell den Antrag gestellt, Albanien zu verlassen und künftig wieder für ihr Herkunftsland Italien anzutreten.
Colturi, die sich vor rund vier Jahren dem albanischen Nationalteam angeschlossen hatte – unter der Anleitung ihrer Mutter, der Olympiasiegerin Daniela Ceccarelli – galt als eines der vielversprechendsten Talente, die der albanische Sport je hervorgebracht hat.
Mit beeindruckenden Erfolgen, darunter drei Podestplätze im Weltcup und ein siebter Platz bei der diesjährigen Weltmeisterschaft, hat sich die 18-Jährige einen Namen im internationalen Skisport gemacht.
Diese Leistungen haben auch das Interesse Italiens geweckt. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall der Spitzenfahrerin Federica Brignone klafft eine große Lücke im italienischen Kader. Mit einem Budget von rund 70 Millionen Euro für den Skisport sucht Italien nun eine würdige Olympiakandidatin für die Winterspiele „Milano-Cortina 2026“.
Quellen aus dem Albanischen Olympischen Komitee bestätigten gegenüber „Top Channel “, dass Colturis Antrag noch nicht genehmigt wurde. Gemäß den Regeln des Internationalen Skiverbands (FIS) muss ein Athlet, der ohne bilaterale Vereinbarung die Nation wechselt, ein Jahr lang von internationalen Wettkämpfen pausieren – genau jenes Jahr, das mit den Olympischen Spielen zusammenfällt, berichtet albinfo.ch
Falls bis zum 1. Mai – der offiziellen Frist für Nationenwechsel laut FIS – keine endgültige Entscheidung fällt, könnte Colturi eine einjährige Sperre drohen, wodurch ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026 gefährdet wäre.
Trotz Albaniens Bemühungen, das außergewöhnliche Talent zu fördern, haben die hohen Kosten des alpinen Skisports offenbar die Beziehung zur Familie Colturi belastet. Eine Rückkehr nach Italien könnte für Colturi neue Chancen eröffnen – doch sie birgt auch Risiken für ihre sportliche Zukunft.