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Aussagen über “Grossalbanien” nicht akzeptabel für die EU
EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn sagte bei einem Treffen mit dem serbischen Aussenminister Ivica Daçiq, dass Aussagen über Änderungen und Verschiebungen von Grenzen als Einmischung in innere Angelegenheiten von Nachbarländern verstanden werden, darum sind sie kontraproduktiv und inakzeptabel

Die Aussagen des albanischen Premierministers Edi Rama und des kosovarischen Staatschefs Hashim Thaçi über “Grossalbanien” bedrohen die EU nicht, sind aber kontraproduktiv und inakzeptabel für Brüssel, sagte EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn bei einem Treffen mit dem serbischen Aussenminister Ivica Daçiq.
“WIr sind enttäuscht und ja auch verärgert über die Aussagen einiger Staatsfürer der Region. Solche Aussagen können als Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Länder verstanden weden und implizieren Verschiebungen von Grenzen. Darum sind sie unnötig und kontraproduktiv”, so Hahn nach dem Treffen mit Daçiq in Brüssel.
Diese Stellungnahme von Hahn erfolgte nach dem Bekannwerden von einem Interview des alanischen Premierminsiters Edi Rama mit dem Portal Politiko. Darin schliesst Edi Rama nicht aus, dass Albanien und Kosova sich vereinigen könnten, “wenn die Perspektive für ein Mitgliedschaft in die EU sich weiter verschlechtert”. Gleichermassen äusserte sich auch der kosovarische Präsident Hashim Thaci. Die nationale Einheit ist eine Alternative, wenn die EU die Albaner nicht will.
“Es wäre ein Fehler, wenn man davon ausgeht, dass man mit solchen Aussagen die EU unter Druck setzen kann”, sagte Hahn. “Diese Aussagen können schnell ein Gegeneffekt erzeugen. Man muss sich bewusst sein, dass die Europäer ein grosses Interesse haben für Frieden, Stabilität und Fortschritt in der Region. Dies kann nur durch gute Nachbarschaftsbeziehungen erreicht werden”, so Hahn weiter.
Auf diese Aussagen reagierte der kosovarische Staatspräsident Thaci. “Seit geraumer Zeit fehlt der EU an Führungskraft. Die EU täte gut daran, Kosova als eigenständigen Staat zu sehen. Die Diskriminierung und Isolierung von kosovarischen Staatsangehörigen sprechen viel mehr für sich als die monotonen Aussagen von einigen EU-Vertretern seit dem Jahr 2000”, schrieb Thaci in einem Facebook-Post.
Das Projekt von Grossalbanien ist ein “Produkt der serbischen Propaganda, die ihrerseit das Projekt von Grossserbien vorantreibt”. “Es gibt kein Grossalbanien – es gibt nur Albanien und Kosova. Es wäre gut, wenn die EU dieses Realität anerkennt und Kosova als unabhängigen Staat anerkennt”, so Thaci.
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